109 Treffpunkt Deutsch 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-11686-4) Liebe für immer und überall RE: Soso, Sie sind beruflich mit E-Mails befasst. Klingt spannend, allerdings fühle ich mich jetzt ein bisschen wie eine Testperson. Aber egal. Haben Sie eigentlich eine Homepage? Wenn nein, wollen Sie eine? Wenn ja, wollen Sie eine schönere? Ich bin nämlich beruflich mit Homepages befasst. (Bis hierher habe ich exakt zehn Sekunden gebraucht, ich habe es gestoppt, war aber ein Berufsgespräch, das geht immer flott.) Bei meiner banalen E-Mail mit dem »E«-vor-»I«-Fehler haben Sie sich leider gründlich verschätzt. Das hat mir sicher gute drei Minuten meiner Lebenszeit gestohlen. Na ja, weiß man, wofür es gut war? Nun würde mich aber doch noch eines interessieren: Wieso haben Sie angenommen, dass ich für meine »E«-vor-»I«-Fehler-Mail nur zwanzig Sekunden gebraucht habe? Liebe Frau Rothner, […] Sie wollten wissen, wieso ich fälschlicherweise angenommen hatte, dass Sie für Ihre Ausführungen über den »Ei« Fehler nicht länger als zwanzig Sekunden benötigt haben. Nun, Ihre E Mails lesen sich wie »heruntergesprudelt«, wenn ich mir diese Einschätzung erlauben darf. Ich hätte schwören können, dass Sie eine Schnellsprecherin und Schnellschreiberin sind, eine quirlige Person, der die Abläufe des Alltags niemals rasch genug vonstattengehen können. […] Sie haben mich bedauerlicherweise nach meinem Humor gefragt. Das ist ein trauriges Kapitel. Um humorvoll sein zu können, muss man wenigstens einen Hauch von Witz an sich selbst erkennen. Ehrlich gesagt: Da erkenne ich derzeit nichts, ich fühle mich absolut witzlos. Wenn ich auf die vergangenen Tage und Wochen zurückblicke, vergeht mir das Lachen. Aber das ist meine persönliche Geschichte und hat hier nichts verloren. Danke jedenfalls für Ihre erfrischende Art. Es war überaus angenehm, sich mit Ihnen zu unterhalten. […] AW: Lieber Herr Leike, ich will Ihnen was gestehen: Ich habe für meine »E«-vor-»I«-Mail wirklich nicht länger als zwanzig Sekunden gebraucht. Ich habe mich nur geärgert, dass Sie mich so eingeschätzt haben, dass ich E-Mails einfach so hinfetze. Sie haben zwar Recht, aber Sie hatten kein Recht, das vorher schon zu wissen. Also gut: Auch wenn Sie (derzeit) keinen Humor haben, bei E-Mails kennen Sie sich offenbar ganz gut aus. Hat mir imponiert, wie Sie mich spontan durchschaut haben! […] Liebe Grüße, Emmi »die Quirlige« Rothner (Quelle: Daniel Glattauer: Gut gegen Nordwind. Goldmann, 2008. S. 10–14.) Wähle eine der Figuren, Emmi oder Leo, aus. Verfasse mit den Informationen, die du im E Mail findest, einen inneren Monolog aus der Sicht der Person. Denk daran, die typischen Satzzeichen und Stilmittel zu verwenden. Im inneren Monolog wird oft umgangssprachlich gesprochen. Formuliere die nachfolgenden Sätze so um, dass sie umgangssprachlich sind. Setze dafür den Apostroph richtig. Was ist denn das für ein Kerl? Ich habe ja gar keine Zeit. Das gibt es doch nicht! Die Sätze aus Aufgabe 5 stammen aus der berühmten Novelle „Leutnant Gustl“ des österreichischen Schriftstellers Arthur Schnitzler. Lies den Textauszug. Markiere darin die Adverbialsätze. Bestimme sie rechts auf den Schreibzeilen. Arthur Schnitzler: Leutnant Gustl … und die Klara… Vor der Klara hab’ ich mich am meisten g’schämt… Damals war sie verlobt… warum ist denn nichts d’raus geworden? Ich hab’ mich eigentlich nicht viel d’rum gekümmert… Armes Hascherl, hat auch nie Glück gehabt – und jetzt 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 4 N 5 6 2 107 tdspr4sb_11686_Buch.indb 107 10.11.2025 08:42:29 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy MTA2NTcyMQ==