Sammelteildruck Physik, 4. Klasse, SEK I

17 Big Bang 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-13025-9) 55 26 Das Smalltalk-Thema Nr. 1 Mit den Sonnenstrahlen kommt nicht nur Licht, sondern auch Wärmeenergie auf die Erde (B 22.19, S. 24). Wäre die Sonne plötzlich futsch, würde die Erde in 10 Jahren auf –220 °C abkühlen! Zum Glück kann die Sonne nicht einfach verschwinden, aber in der Nacht ist sie gewissermaßen auf einer Hälfte der Erdkugel weg. Darum ist es in der Nacht im Schnitt auch wesentlich kälter als am Tag (B 26.6). B 26.6 Klimadiagramm der Stadt Salzburg: Die Maximaltemperaturen werden in der Regel unter Tags, die Minimaltemperaturen in der Nacht erreicht. Die Sonne erzeugt durch ihr Auf- und Untergehen kurzfristige Temperaturschwankungen. In B 26.6 kannst du aber auch sehr gut die Temperaturänderungen in Laufe eines Jahres sehen. Im Juli ist es zum Beispiel in Salzburg im Schnitt etwa 19 °C wärmer als im Jänner. Warum ist aber der Sommer generell so viel wärmer als der Winter? Das hat nicht mit dem Abstand zwischen Erde und Sonne zu tun, sondern ist eine Folge der Neigung der Erdachse (B 26.7). B 26.7 Erde und Erdbahn im Laufe eines Jahres: Die Erdachse ist 23,5° zur Erdbahn geneigt. Würde die Erdachse senkrecht auf die Erdbahn stehen, wären Tag und Nacht immer exakt gleich lang und es gäbe keine Jahreszeiten. Die Erdachse ist aber geneigt (B 26.7). Im Winter zeigt der Nordpol von der Sonne Niederschlag in mm Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 0 50 100 150 200 25 20 15 10 5 0 -5 -10 Höchsttemperatur Mitteltemperatur Tiefsttemperatur Temperatur in °C Niederschlag in mm Tag und Nacht gleich lang Tag und Nacht gleich lang kurze Tage lange Tage kurze Tage lange Tage Herbst Frühling Sonne Sommer Winter Juni März Dezember Erdachse 23,5° N S Erde weg und im Sommer zu ihr hin. Das hat zur Folge, dass bei uns im Sommer die Tage länger sind als im Winter. Das ist in B 26.8 aus der Weltraumsicht dargestellt und in B 26.5 aus Sicht einer Person auf der Erde ( A 4 ). In Österreich ist es zu Sommerbeginn 16 h lang hell, zu Winterbeginn nur 8 h! Zusätzlich strahlt im Winter die Sonne flacher ein als im Sommer, weil sie tiefer steht ( A 4 , B 26.5). Dadurch werden Licht und Wärme auf eine größere Fläche verteilt (B 26.3 b; A 2 ). Kürzere Tage und flacheres Einstrahlen der Sonne führen dazu, dass es im Winter viel kälter ist als im Sommer. Durch die unterschiedliche Einstrahlung der Sonne kommt es also zu kurzfristigen täglichen und langfristigen jährlichen Temperaturschwankungen auf der gesamten Erde und durch diese wiederum zu riesigen Windsystemen (B 26.26, S. 59). Die Sonne rührt aber nicht nur die Luft gewaltig um, sie bringt durch ihre Wärmestrahlung auch das Wasser zum Verdunsten. Dadurch entsteht der so genannte Wasserkreislauf (B 26.4, A 3 ), der einerseits die Flüsse mit neuem Wasser versorgt und andererseits Niederschläge hervorruft. Kurz kann man also sagen: Die Sonneneinstrahlung erzeugt das Wetter! Dabei ist nur die unterste Schicht der Atmosphäre betroffen (B 26.9). B 26.9 Was wir Wetter nennen, passiert vor allem in der Troposphäre, die bis etwa 10 km hoch reicht. Nur in seltenen Fällen reichen Wolken über 10 km Höhe. Österreich Tag Nacht N S S N Winter Sommer B 26.8 Die Wege durch Licht und Schatten in Winter und Sommer Stratosphäre Troposphäre 0 2000 0 6000 4000 8000 10000 12000 Höhe über dem Meeresspiegel in m Kurz zusammengefasst Durch die unterschiedliche Einstrahlung der Sonne (Tag/ Nacht, sowie Jahreszeiten) entstehen Temperaturunterschiede und somit Winde. Außerdem erzeugt ihre Wärme den Wasserkreislauf. Die Sonne ist also der Motor des Wetters. phybb4sb_13025_Buch.indb 55 10.11.2025 15:04:22 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy MTA2NTcyMQ==