Sammelteildruck Physik, 4. Klasse, SEK I

23 Big Bang 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-13025-9) 61 26 Das Smalltalk-Thema Nr. 1 sogar eine spiralförmige Bahn (c). Wenn du den Strich von außen nach innen machst, krümmt sich die Linie in die andere Richtung. Bei der strömenden Luft ist es ähnlich. Die Winde werden durch die sich drehende Erde seitlich abgelenkt, und so entstehen die beeindruckenden spiralförmigen Wolkenformationen. Eine für Österreich typische Wind- und Wetter-Erscheinung ist der Föhn. Auf der Südseite der Alpen ist es dann kalt und regnerisch, im Norden trocken, sonnig und warm. Außerdem hat man dort eine hervorragende Fernsicht. Was läuft bei Föhnwetterlage aber im Detail ab? B 26.31 Das Geheimnis des Föhns: Durch die Kondensationswärme kühlt die Luft beim Aufsteigen weniger ab, als sie sich beim Absinken wieder erwärmt. Die Luft steigt im Süden an den Alpen auf und kühlt sich dabei durch Ausdehnung um 1 °C pro 100 m Höhe ab (B 26.31 a). Dabei steigt die relative Luftfeuchtigkeit. Wenn diese 100 % erreicht, entstehen durch Kondensation Wolken und Regen (b). Der springende Punkt ist, dass dabei Kondensationswärme frei wird (Kap. 25.3, S. 48). Deshalb sinkt die Lufttemperatur ab dann nur mehr um 0,65 °C pro 100 m Höhe. B 26.32 So sieht es bei Föhnlage am Bergrücken aus. Abkühlung Erwärmung +1°C/100m 22° trockener, warmer Fallwind d Wolken, Regen + Kondensationswärme b Luft steigt auf a Wolken lösen sich wieder auf NORDEN SÜDEN c 16° Am Berg oben ist es bei Föhn ungemütlich (B 26.32): Es ist wolkig und oft regnet oder schneit es. Wenn die Luftmassen an der Nordseite wieder absinken, erwärmen sie sich durch das Zusammendrücken während der gesamten Strecke um 1 °C pro 100 m Höhe. Die Wolken lösen sich wieder auf (B 26.31 c) und im Tal kommt die Luft trocken und wärmer an (d). Föhn! Eine extreme Form des Tiefs sind tropische Wirbelstürme. Sie werden in Nordamerika Hurrikan genannt (B 26.21, S. 58) und in Asien Taifun. Sie entstehen über dem warmen Meer und in ihrem Inneren kann der Druck unter 900 hPa absinken – das zeigt kein Barometer mehr an. Diese Wirbelstürme können gigantische Verwüstungen hervorrufen (B 26.33). Der Hurrikan Katrina verursachte im Jahr 2005 in den USA Sachschäden von etwa 100 Milliarden Euro! B 26.33 Die Gewalt des Taifuns Haiyan schob 2013 auf den Philippinen mehrere Schiffe an Land. Klar ist, dass sich durch den Klimawandel in Zukunft die weltweiten Windmuster (B 26.26, S. 59) verändern werden. In welcher Form, ist aber noch nicht geklärt. Auf jeden Fall wird die Änderung sehr vom Ort abhängen. Für Mitteleuropa, also auch für Österreich, wird eine Zunahme der mittleren Windgeschwindigkeit vorhergesagt. Diese wird durch den höheren Wasserdampfgehalt der Atmosphäre und der dadurch höheren Energie begründet. Für den Mittelmeerraum wird aber – überraschender Weise – eine Abnahme der Sturmtätigkeit erwartet. Kurz zusammengefasst Tiefdruck bedeutet meistens schlechtes Wetter, Hochdruck meistens schönes Wetter. Das Wissen um den Luftdruck ist deshalb für die Wettervorhersage sehr wichtig. Auf Grund der Erdrotation wehen die Winde nicht auf geradem Wege, sondern erzeugen die typischen Wolkenwirbel. Tropische Wirbelstürme richten jedes Jahr Milliardenschäden an. Wie sich die Windhäufigkeit in Zukunft verändern wird, ist noch nicht ganz klar. phybb4sb_13025_Buch.indb 61 10.11.2025 15:04:32 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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