104 einfach bio 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-12866-9) Eine Suchterkrankung bringt zahlreiche Folgen mit sich. Diese reichen von psychischen Problemen (z.B. Depressionen) und körperlichen Schädigungen bis hin zu gesellschaftlichen und beruflichen Folgen. Das sind z. B. Arbeitslosigkeit, Konflikte im Freundeskreis oder auch finanzielle Probleme. Die Entstehung einer Sucht Hat ein Mensch positive Erlebnisse oder Erfahrungen, so wird z. B. der Transmitter (Seite 26) Dopamin ausgeschüttet. Dopamin wird auch als „Glückshormon“ bezeichnet, weil es dem Gehirn einen positiven Impuls signalisiert, der Freude auslöst. Auch Substanzen wie Alkohol, Nikotin, Drogen oder Tätigkeiten rufen die Ausschüttung von Dopamin hervor. Erfolgt der Konsum weiterhin, wird immer weniger Dopamin ausgeschüttet. Die Person erlebt weniger Glücksgefühle. Der Körper benötigt nun immer mehr von dem „Suchtmittel“ (Abhängigkeit). Diese Substanzen manipulieren das Gehirn und der abhängige Mensch hat den starken Zwang, mehr von dem Stoff oder der Tätigkeit zu benötigen. Eine Sucht ist also eine krankhafte Abhängigkeit von Stoffen oder Tätigkeiten (z. B. Einkaufen, Computer spielen). In jedem Fall spielt das Gehirn als Sitz des Belohnungszentrums eine wesentliche Rolle. Der Konsum von Suchtmitteln hat auch gesetzliche Konsequenzen. Denn wer ein illegales Suchtgift erwirbt, besitzt, erzeugt, einführt, ausführt, einem anderen überlässt oder verschafft, wird bestraft. Merkmale von Sucht Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ein Mensch dann süchtig, wenn während der letzten zwölf Monate zumindest drei der nachfolgenden Merkmale gleichzeitig vorhanden waren: Es besteht ein starkes Verlangen, eine Substanz zu konsumieren oder ein Verhalten durchzuführen. Die betroffene Person hat keine Kontrolle über Beginn, Beendigung und Menge des Konsums oder des Verhaltens. Die Beendigung oder Einschränkung hat Entzugserscheinungen zur Folge. Um die gleiche Wirkung zu erreichen, muss eine höhere Dosis konsumiert werden. Die Substanz oder das Verhalten werden zum Lebensmittelpunkt. Süchtig – und nun? Der Weg in eine Sucht ist ein Prozess von Erfahrung über Wiederholung bis hin zur Gewöhnung. Wer abhängig ist, ist krank. Daher braucht eine suchtkranke Person eine Behandlung. Suchtberaterinnen und Suchberater in Suchthilfestellen (z. B. www.suchthilfe.wien) können unterstützen und weiterhelfen. A1 Notiere Merkmale, an denen man Suchtverhalten erkennt. B1 Spielsucht ist auch eine Form von Sucht. A2 Eine gute Freundin oder ein guter Freund verbringt übermäßig viel Zeit vor dem Computer. Notiere mögliche Reaktionen deinerseits. Diskutiert Ideen und Vorgangsweisen in der Klasse. Lies auf der Internetseite von „Rat auf Draht“ Möglichkeiten für Beratung und Hilfe nach. Kurz erklärt Konsum: Verzehr oder Verbrauch Entzugserscheinungen: Erscheinungen, wenn ein Verhalten oder eine Substanz nicht mehr durchgeführt/eingenommen wird (z. B. Unruhe, Schwitzen) Dosis: Menge 30 Sucht – abhängig von Stoffen oder Tätigkeiten efb4sb_11560_BUCH.indb 30 10.11.25 15:36 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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