15 Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-12228-5) Der globale Kohlenstoffkreislauf Klimawandel durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe Die meisten Treibhausgase entstehen in Industrieanlagen. Vor allem wird CO2 freigesetzt, teilweise auch CH4 und Distickstoffmonoxid N2O. Bei speziellen Prozessen oder durch Kühl- und Klimaanlagen können zusätzlich künstliche Treibhausgase wie HFKW, PFC und SF6 entstehen. CFKW sind mittlerweile fast überall verboten, nur in alten Geräten oder besonderen Anwendungen dürfen sie noch enthalten sein. Auch die Energieversorgung trägt stark zu den Treibhausgasen bei. Die Verbrennung von Kohle, Gas oder Öl erzeugt große Mengen CO2, aber auch kleine Mengen an N2O. Haushalte wirken dabei indirekt mit, zum Beispiel durch Heizung und Stromverbrauch. Im Verkehr stoßen Autos, LKW, Schiffe und Flugzeuge vor allem CO2, aber auch geringe Mengen CH4 und N2O aus. Auch die Landwirtschaft verursacht Treibhausgase In der Landwirtschaft entstehen durch Viehhaltung Methan und Lachgas. Traktoren und landwirtschaftliche Maschinen erzeugen beim Verbrennen von Diesel oder Benzin ebenfalls CO2 und geringe Mengen CH4. Reisfelder werden meistens geflutet. Das Wasser hält unerwünschte Pflanzen fern und sorgt dafür, dass die Pflanzen genug Feuchtigkeit haben. Durch das stehende Wasser entsteht im Boden Sauerstoffmangel, wodurch CH4 gebildet wird. Reis ist ein Hauptnahrungsmittel für Milliarden Menschen, deshalb ist der Anbau weltweit sehr verbreitet. 10 bis 17% des weltweiten Methanausstoßes stammen aus dem Nassreisanbau. Entwaldung und Müll tragen zum Klimawandel bei Auch die Rodung großer Waldflächen trägt zum Klimawandel bei und vernichtet zudem Lebensräume. Waldverlust bedeutet, dass weniger CO2 aus der Atmosphäre aufgenommen wird. Besonders problematisch sind Brandrodungen, eine Methode, die häufig in den Tropen angewandt wird. Um Platz für Felder, Weiden oder Siedlungen zu schaffen werden große Waldstriche einfach abgebrannt. Dabei wird Kohlenstoff der teils Jahrhundertelang in der pflanzlichen Biomasse gebunden wurde, binnen kürzester Zeit an die Atmosphäre abgegeben. Auf Mülldeponien entsteht vor allem CH4, wenn organische Abfälle wie Essensreste, Holz oder Papier unter Luftabschluss verrotten. In diesem sauerstoffarmen Milieu bauen Bakterien die Stoffe ab und bilden dabei Methan. Teilweise entsteht auch N2O, vor allem wenn stickstoffhaltige Abfälle zersetzt werden. Distickstoffmonoxid N2O ist ein starkes Treibhausgas, das vor allem durch Dünger, Gülle und Verbrennung fossiler Brennstoffe entsteht. Es wird umgangssprachlich als Lachgas bezeichnet, da es beim Einatmen ein kurzes „lachähnliche“ Gefühl auslösen kann. Es wurde früher in der Medizin als Betäubungsgas eingesetzt. HFKW, PFC, SF6 sind chemische Verbindungen, die u.a. in der Kälte- und Klimatechnik, in der Elektronikproduktion und in der Aluminiumproduktion verwendet werden. Sie sind sehr starke Treibhausgase, die extrem lange in der Atmosphäre bleiben (zB SF6 bis zu 3 200 Jahre). Das bedeutet, dass ihr Eintrag in die Atmosphäre auch noch viele Generationen nach uns das Klima belastet. CFKW Chlorfluorkohlenwasserstoffe wurden früher als Kühlmittel in Kühlschränken, als Treibgas in Spraydosen und zum Aufschäumen von Schaumstoffen benutzt. Obwohl ihr Einsatz heute nahezu weltweit verboten ist, weil sie die Ozonschicht zerstören ( Begegnungen mit der Natur, Band 3), wirken sie noch lange in der Atmosphäre. Außerdem gibt es noch Altlasten (zB alte Kühlschränke), in denen CFKW enthalten sind. Wenn sie unsachgemäß entsorgt werden, gelangen die Gase in die Atmosphäre. 7 Rinder stoßen bei der Verdauung CH4 aus. 8 Übermäßiges Düngen fördert die Produktion von N2O 9 Geflutete Reisfelder setzen große Mengen CH4 frei 10 Brandrodung im Amazonas 11 Buch_Bio4.indb 11 12.11.2025 09:38:13 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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