Sammelteildruck Biologie, 4. Klasse, SEK I

20 Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-12228-5) Thema Die Vielfalt der Primaten Die Evolution der Primaten Die Tennisspielerin in der Abbildung oben links kann den Ball über den Kopf servieren, weil die Vorfahren der heute lebenden Menschen diesen Bewegungsablauf entwickelt hatten. Nur wenige Tierarten können den Arm auf diese besondere Weise über den Kopf strecken. Am besten wird dies von den in Asien beheimateten Gibbons ( oben Mitte) beherrscht. Aber auch der in Asien lebende Orang-Utan sowie die Schimpansen ( Abb. 1) und Gorillas ( Abb. 2) in Afrika haben diese Fähigkeit – ein Verhalten, das sich ursprünglich beim Schwingen in den Bäumen entwickelte und zum Überleben verhalf. Diese und noch andere Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Affe deuten auf eine nahe Verwandtschaft hin. Heute steht fest, dass der Mensch und die oben genannten Affen gemeinsame Vorfahren haben. Affen und Menschen gehören aufgrund ihrer gemeinsamen Merkmale derselben Säugetierordnung, der Ordnung der Primaten ( S.7 Abb. 3), an. Die ersten Primaten waren nachtaktiv Die ersten Primaten traten vor rund 80 Millionen Jahren in den tropischen Wäldern der Nordhalbkugel auf. Da zu dieser Zeit noch die tagaktiven Saurier auf der Erde vorherrschten waren die zehn bis fünfzehn Zentimeter kleinen Säuger vor allem nachts aktiv. Ihre Warmblütigkeit ermöglichte ihnen, auch in kühlen Nächten wach, beweglich und reaktionsschnell zu bleiben. Für das Leben in der Dunkelheit waren die Tiere gut ausgestattet: Sie hatten einen ausgeprägten Geruchs- und Gehörsinn. Ihre nach vorne gerichteten Augen lagen eng beisammen, was ihnen ein gutes dreidimensionales Sehen ermöglichte – eine Eigenschaft, die beim Klettern in den Bäumen von Vorteil ist. Zusätzlich besaßen ihre Augen eine spiegelnde Schicht, die das vorhandene Licht verstärkte. Diese Struktur findet man auch heute noch bei vielen nacht- und dämmerungsaktiven Säugern. Schwingen in den Bäumen Gibbons können mit einem Schwung bis zu 3 Meter zurücklegen Primaten werden auch als Herrentiere bezeichnet Warmblütigkeit bedeutet, dass die Körpertemperatur unabhängig von der Umgebungstemperatur mehr oder weniger gleichbleibt. Um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten, wird aber viel Energie (Nahrung!) benötigt. Alle Säugetiere sind warmblütig. dreidimensionales Sehen oder räumliches Sehen bedeutet, dass nicht nur Höhe und Breite von Objekten gesehen werden können, sondern auch, wie weit etwas entfernt ist. Erkläre den Vorteil der Nachtaktivität für das Überleben der frühen Primaten und begründe, warum die Saurier in den kühlen Nächten kaum aktiv sein konnten. Du bist dran! 16 Buch_Bio4.indb 16 12.11.2025 09:38:20 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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