Sammelteildruck Biologie, 4. Klasse, SEK I

21 Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-12228-5) Die Vielfalt der Primaten Räumliches Sehen ermöglicht es, Entfernungen einzuschätzen Primaten und jagende Tiere wie beispielsweise Wölfe, Katzen, Haie, Adler und Schlangen haben die Augen nach vorne gerichtet, was eine gute Tiefenwahrnehmung ermöglicht. Raubtiere können dadurch genau abschätzen, wie weit ihre Beute entfernt ist – eine Voraussetzung für erfolgreiches Jagen. Bei den Primaten spielt das räumliche Sehen eine große Rolle für die Koordination zwischen Auge und Hand. Es ermöglicht ihnen, sicher zu klettern, Gegenstände gezielt zu ergreifen und Werkzeuge zu nutzen. Sie können damit nur eingeschränkt räumlich sehen, haben dafür aber eine gute Rundumsicht. Mögliche Bedrohungen können somit schneller erkannt werden – ein Überlebensvorteil in der Steppe, dem ursprünglichen Lebensraum der Tiere. Kenn ich das? 1 Schädelvergleich Pferd (links), Wolf (Mitte) und Schimpanse (rechts): Der Schimpanse hat im Vergleich zu Pferd und Wolf einen großen Gehirnschädel, die Augenhöhlen von Wolf und Schimpanse sind nach vorne gerichtet, die des Pferdes liegen seitlich. 2 Lage der Augen bei Pferd, Wolf und Schimpanse Betrachtet man einen Gegenstand, so erzeugt jedes Auge ein zweidimensionales Bild auf der Netzhaut. Da der Blickwinkel von den Augen auf den Gegenstand unterschiedlich ist, sind auch die Bilder auf den Netzhäuten nicht identisch. Deshalb unterscheiden sich auch die Informationen, die beide Augen gleichzeitig ans Gehirn liefern. Das Gehirn verarbeitet die unterschiedlichen Informationen und ermöglicht so die dreidimensionale Wahrnehmung. 1. Überzeuge dich mit einem einfachen Versuch davon, dass die Augen unterschiedliche Bilder liefern. Halte den Daumen einer Hand mit ausgestrecktem Arm vor deine Nase. Schließe abwechselnd das linke und das rechte Auge. Beschreibe, was dir bei der Betrachtung des Daumens und des Hintergrundes auffällt. 2. Die Fähigkeit des Gehirns, die unterschiedlichen Bilder beider Augen zu einem Gesamtbild zu verarbeiten, lässt sich mit folgendem Versuch beobachten: Rolle ein Blatt Papier (A4 Format) zu einer langen Röhre (ca. 2 cm Durchmesser) zusammen und fixiere sie an der Längsseite mit einem Klebeband. Halte das Papierrohr mit der linken Hand vor das linke Auge. Halte die rechte Hand so vor das rechte Auge, dass die Handkante möglichst weit entfernt vom rechten Auge das Papierrohr berührt. Schließt du abwechselnd das linke und das rechte Auge, siehst du einmal einen kleinen kreisrunden Ausschnitt von der Umgebung und einmal deine rechte Hand. Schau nun mit beiden Augen gleichzeitig und führe die rechte Hand langsam entlang des Rohres auf das rechte Auge zu und wieder zurück. Beschreibe deine Wahrnehmung und finde eine Begründung dafür. Du bist dran! 17 Buch_Bio4.indb 17 12.11.2025 09:38:24 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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