24 Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-12228-5) Frühe Primaten entwickelten Merkmale für das Baumleben Die meisten Affenarten sind Baumbewohner. Schon bei den frühen Primaten hatten sich Merkmale entwickelt, die für das Leben in den Bäumen von Vorteil waren. Diese Merkmale finden sich auch bei heutigen Affenarten: Greifhände und -füße mit opponierbaren Daumen bzw. Großzehen. Die Tiere können dadurch sicher klettern, sich vor Raubtieren am Boden schützen und an Nahrung in den oberen Baumregionen gelangen. Manche Arten benutzen ihre Hände auch zum Herstellen und Verwenden einfacher Werkzeuge. Schimpansen etwa holen mit Hilfe von Stöckchen Insekten aus ihren Bauten ( Abb. 7) oder verwenden Steine, um harte Nüsse zu knacken. Flache Nägel ermöglichen feines Zugreifen Mit Ausnahme der Krallenaffen ( Abb. 10) haben alle heute lebenden Primaten – einschließlich des Menschen – flache Finger- und Zehennägel. Dadurch liegen die Fingerkuppen frei. Das ermöglicht präzises Tasten und Fühlen, etwa um die Beschaffenheit eines Astes zu erkennen. Zudem kann gezielt zugegriffen werden, ohne zu viel Druck auszuüben. Dies ist zum Beispiel hilfreich beim Halten kleiner Insekten oder von Früchten. Beim Menschen ist der Tastsinn besonders für feinmotorische Tätigkeiten wichtig, etwa beim Schreiben oder Nähen. opponierbarer Daumen bedeutet, dass sich der Daumen den anderen vier Fingern gegenüberstellen lässt. Die Innenseite aller vier Finger kann mit der Innenseite des Daumens derselben Hand berührt werden. opponere (lat.) = entgegen stellen 7 Schimpansen haben Greifhände mit opponierbaren Daumen. 8 Gorilla; Greifhände und füße sind vorteilhaft im Lebensraum Wald 9 Der Schimpanse benutzt ein Stöckchen als Werkzeug, um nach Termiten zu suchen 10 Weißbüschelaffen haben Krallen. 11 Menschen und Schimpansenhand, Greifhand mit Fingernägel 20 Buch_Bio4.indb 20 12.11.2025 09:38:35 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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