48 BioTOP 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-11540-9) 46 Arbeitsheftseite 23 Wie werden Merkmale ausgebildet? Die Gene (Erbanlagen) der Eltern werden kombiniert. Die Gene bestimmen einzelne Merkmale, zB die Augenfarbe. Wenn ein Chromosomenpaar den gleichen Code an einem bestimmten Gen hat, ist das Lebewesen in Bezug auf dieses Merkmal reinerbig. Wenn das Chromosomenpaar jedoch zwei verschiedene Codes an diesem Gen enthält, nennt man das mischerbig. Was sind die Mendel’schen Regeln? Gregor Mendel gelangte durch viele Kreuzungsversuche mit Erbsen zu folgenden Ergebnissen: • Es gibt Erbanlagen (Gene). Die Erbanlagen von Merkmalen liegen in den Körperzellen paarweise vor. • Die Keimzellen (Spermium und Eizelle) enthalten jeweils nur eine dieser Erbanlagen. • Jede der beiden Varianten einer Erbanlage gelangt mit der gleichen Wahrscheinlichkeit in die Keimzellen. • Die Auswahl einer Variante erfolgt zufällig. Daraus ergeben sich die drei Mendel’schen Regeln, die heute die Grundlage der Genetik bilden. Wie werden die Erbanlagen weitergegeben? Die Gene für ein Merkmal können unterschiedlich stark sein. Dann setzt sich die dominante (stärkere) Variante gegenüber der rezessiven (schwächeren) Variante eines Gens durch. Ein dominantes Gen wird mit einem Großbuchstaben abgekürzt, ein rezessives Gen mit einem Kleinbuchstaben. Die Weitergabe der Gene wird bei der Vererbung der Blütenfarbe von Pflanzen sichtbar, zB bei Erbsen ( B 1). Die unterschiedlichen Gene kürzt man mit einem Buchstaben ab, zB R für rote Blüten und W für weiße Blüten. Die Gene liegen paarweise vor und können reinerbig (RR, rr, WW oder ww) oder mischerbig (Rw, rw, RW oder rW) sein. R steht für eine dominante, rote Blütenfarbe, ein kleines r für eine rezessive, rote Blütenfarbe. Welche Variante in der Pflanze vorkommt, hängt von der Erbinformation ab. Wenn die Gene eines Elternteils dominant sind (zB RR), sehen die Nachkommen so aus wie dieses Elternteil. Sie tragen aber auch das rezessive Gen in sich und sind mischerbig (Rw). Im Beispiel ist das Gen für rote Blüten (R) dominant über das Gen für weiße Blüten (w). Das wird dominant-rezessiver Erbgang genannt und ist für die Mendel’schen Regeln wichtig. Es ist auch möglich, dass Gene gleich stark sind (also weder dominant noch rezessiv). Dann entstehen Nachkommen, die eine Mischung der Merkmale der Eltern aufweisen. Das Ergebnis ist eine rosafarbene Blüte (eine Mischung aus rot und weiß. Man spricht dann von einem intermediären Erbgang ( B 3). Dieser ist jedoch nicht in den Mendel’schen Regeln abgebildet. Er wurde erst später entdeckt. B 1 Eine rote Erbsenblüte Keimzellen Körperzellen B 2 Die 1. Mendel’sche Regel beim dominant-rezessiven Erbgang der Erbsenpflanze B 3 Der intermediäre Erbgang ist eine Ausnahme der Mendel’schen Regeln Keimzellen Körperzellen B 4 Die 2. Mendel’sche Regel beim dominant-rezessiven Erbgang der Erbsenpflanze Körperzellen Keimzellen Weitergabe genetischer Merkmale Buch_BiotopSB4.indb 46 13.11.2025 11:34:47 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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