Sammelteildruck Biologie, 4. Klasse, SEK I

49 BioTOP 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-11540-9) 47 Die 1. Mendel’sche Regel: Uniformitätsregel Gregor Mendel kreuzte bestimmte Erbsenpflanzen und konnte damit seine erste Regel aufstellen. Eine der Erbsenpflanzen hatte reinerbig weiße Blüten (ww), die andere hatte reinerbig rote Blüten (RR). Diese Pflanzen bilden Keimzellen mit den Genen w oder R. R ist das stärkere, dominante Gen. Daher entstehen bei den Nachkommen nur rot blühende Pflanzen mit den Genen Rw ( B 2). Daraus folgt die 1. Mendel’sche Regel: Wenn man zwei reinerbige Lebewesen kreuzt, die sich in einem Merkmal unterscheiden, sehen alle Nachkommen in diesem Merkmal gleich aus. Sie sind uniform. Die 2. Mendel’sche Regel: Spaltungsregel Mendel kreuzte nun seine Erbsenpflanzen mit den Genen Rw weiter. Man erhielt rote und weiße Nachkommen im Verhältnis 3 zu 1. Die roten Pflanzen sind äußerlich nicht zu unterscheiden. Wir wissen aber, dass sie genetisch nicht alle gleich sind. Man erhält rote Blüten mit den Genen RR, rote Blüten mit den Genen Rw und weiße Blüten mit den Genen ww ( B 4). Daraus folgt die 2. Mendel’sche Regel: Kreuzt man zwei mischerbige Lebewesen, entstehen Nachkommen mit unterschiedlichen Merkmalen. Die Merkmale spalten sich im Verhältnis 3 :1 (dominant rezessiver Erbgang) und 2 :1 : 2 (intermediärer Erbgang) auf. Die 3. Mendel’sche Regel: Unabhängigkeitsregel Die 3. Mendel’sche Regel beschreibt die Kreuzung von Pflanzen, die sich in einem oder mehr Merkmalen unterscheiden. Mendel sah sich nicht nur die Erbsenblüte, sondern auch die Form und die Farbe der Erbse an. Kreuzt man zB rund gelbe (RRYY) Erbsen mit einer runzeliggrünen (rryy) Erbse, erhält man nach der 1. Mendel’schen Regel in der 2. Generation nur rund gelbe (RrYy) Erbsen ( B 5). In der 3. Generation treten nach der 3. Mendel’schen Regel aber auch Pflanzen mit neuen Kombinationen der Gene auf. Es gibt nun auch rund grüne und runzelig gelbe Erbsen. Daraus folgt die 3. Mendel’sche Regel: Wenn sich Lebewesen in mehreren Merkmalen unterscheiden, werden diese Merkmale unabhängig voneinander vererbt. Dadurch entstehen bei den Nachkommen neue Merkmalskombinationen im Verhältnis 9 : 3 : 3 : 1 ( B 5). Mendel hatte mit der Form und Farbe der Erbsen zufälligerweise die richtigen Merkmale gewählt. Was er nicht wusste: Die Gene dafür dürfen nicht auf demselben Chromosom liegen. Sonst können sie nicht unabhängig voneinander vererbt werden. 1. Generation 2. Generation 3. Generation RRYY rryy Alle RrYy RrYy 1/4 RY 1/4 Ry 1/4 rY 1/4 ry 1/4 RY 1/4 Ry 1/4 rY 1/4 ry RRYY RRYy RrYY RrYy RRYy RRyy RrYy Rryy RrYY RrYy rrYY rrYy RrYy Rryy rrYy rryy Ergebnis: 9 3 3 1 RrYy B 5 Die 3. Mendel’sche Regel Gregor Mendel lebte als Mönch in einem Kloster in Brünn. Ab 1857 führte er Kreuzungsversuche (gezielte Fortpflanzungsversuche) mit Erbsen durch. Dabei bestäubte er bestimmte weibliche Pflanzen mit dem Pollen bestimmter männlicher Pflanzen und notierte seine Ergebnisse. Seine Forschungen führte er mit etwa 30 000 Pflanzen durch. Weißt du … Zusammenfassung Gregor Mendel hat durch Kreuzungsversuche mit Erbsenpflanzen die Vererbung von Merkmalen erforscht. Die Mendel’schen Regeln beschreiben, wie einzelne Merkmale durch Vererbung auf die Folgegenerationen weitergegeben werden. 1 Beurteile Mendels Arbeitsweise. Hat er wissenschaftlich gearbeitet? Erkläre außerdem, warum seine Regeln nicht immer für alle Gene gelten. 2 Kreuze eine mischerbige rote Pflanze (Rr) mit einer weißen Pflanze (Wr). Zeichne die Kreuzung auf. Welche Farben haben die Nachkommen? Gib auch das Verhältnis an. Wie viele sind rot, wie viele weiß? Mach mit ZVue rdeirebsuenmg B u c h Buch_BiotopSB4.indb 47 13.11.2025 11:34:47 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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