53 BioTOP 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-11540-9) 51 Besonders bei Heimtieren findet man oft die Defektzucht. Dabei werden Defekte und Erbkrankheiten gefördert. Die Faltohren führen zB bei bestimmten Katzenrassen zu Schwerhörigkeit oder Taubheit ( B 3). In Österreich ist die Defektzucht seit 2024 verboten. Der Import und die Zucht von gentechnisch veränderten Tieren sind ebenfalls verboten, sofern es nicht zu Forschungszwecken geschieht. In der Forschung werden zB Mäuse, Ratten und Fische gentechnisch verändert. Das darf aber nur unter Sicherheitsvorkehrungen passieren, damit gentechnisch veränderte Tiere sich nicht mit Tieren in der freien Natur paaren. Was ist Klonen? Beim Klonen werden genetisch gleiche (idente) Lebewesen geschaffen. 1996 klonte erstmals ein schottischer Wissenschafter ein Schaf. Dadurch entstand Dolly ( B 4). Dazu wurde einem Schaf eine unbefruchtete Eizelle entnommen und der Zellkern abgesaugt ( B 5). Einem anderen Schaf wurde der Zellkern einer Körperzelle entnommen. Die kernlose Eizelle des einen Schafs und der Zellkern der Körperzelle des anderen Schafs wurden zusammengeführt. Die Eizelle wurde einem Empfängerschaf in die Gebärmutter eingepflanzt. Genetisch war Dolly ein jüngerer „Zwilling“ des Schafs, dem man die Körperzelle entnommen hatte. Allerdings traten bei Dolly frühzeitig Alterserscheinungen wie Gelenksentzündungen auf. Da alle Zellen eine „innere Uhr“ haben, waren Dollys Zellen so alt wie die Körperzellen des Spenderschafs. Seit Dolly werden immer wieder Tiere geklont. Das geschieht zu Forschungszwecken, zB um die Genetik und Erbrkankheiten besser verstehen zu können. Man hofft, dadurch in Zukunft gewisse Erbkankheiten besser behandeln oder heilen zu können. B 3 Schottische Faltohrkatze B 4 Dolly, das 1. geklonte Schaf Entnahme von Körperzellen Entnahme einer Eizelle Schaf A Schaf B Zellkern einer Körperzelle Eizelle ohne Zellkern Kombination von Eizelle mit Zellkern und Anregung zum Teilen Embryo Schaf C Klon von Schaf A Einpflanzung 1 Zu Forschungszwecken wird an Tieren geforscht und diese teils gezielt gentechnisch verändert, sodass sie zB an Krebs erkranken. Diskutiert, ob Tiere auch um den Preis von gesundheitlichen Schäden gezüchtet werden sollen. 2 Begründe, dass Veränderungen durch somatische Gentherapie nicht an Kinder vererbt werden können. 3 Du bist Teil einer Gruppe von Expertinnen und Experten der Gentechnik. Recherchiere, welche Ausbildung es dafür braucht (zB im Berufslexikon). 4 Du bekommst als Expertin/Experte folgende Frage: „Soll das Klonen von Menschen erlaubt werden?“ Sammle Argumente und begründe deine Meinung stichhaltig Mach mit B 5 Klonen eines ausgewachsenen Schafes Zusammenfassung Gentechnik ist die gezielte Veränderung der DNA. Für den Menschen gibt es medizinische Vorteile, zB die Herstellung von Insulin. Gentechnik an Tieren ist in Österreich nur zu Forschungszwecken erlaubt. Beim Klonen entstehen genetisch gleiche Lebewesen. ZVue rdeirebsuenmg B u c h Buch_BiotopSB4.indb 51 13.11.2025 11:34:56 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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