Sammelteildruck Biologie, 4. Klasse, SEK I

58 BioTOP 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-11540-9) 106 Arbeitsheftseite 58 Wie haben sich die Städte entwickelt? Anfangs lebten die Menschen als Nomaden. Sie zogen als Jäger und Sammler umher. Vor etwa 10 000 Jahren wurden sie sesshaft und gründeten Siedlungen, die immer größer wurden. Die Erdbevölkerung nahm stetig zu und wächst weiter. Immer mehr Menschen wandern von den ländlichen Gebieten in die Städte ( B 1). Diese machen jedoch nur einen kleinen Teil der Landesfläche aus. Weltweit lebt mehr als die Hälfte der Erdbevölkerung in Städten. In Österreich beträgt dieser Anteil etwa 60 %. In Wien leben pro km² etwa 4 800 Personen, in ganz Österreich sind es durchschnittlich 109 Personen. Wie ist eine Stadt aufgebaut? Nach der unterschiedlichen Dichte der Bebauung kann man in Städten mehrere Zonen unterscheiden: die Innenstadt, das um die Innenstadt gelegene, verbaute Wohngebiet und den Stadtrand. In der Innenstadt ist die Bebauung geschlossen. Zwischen den Häusern liegen nur wenige freie Flächen. Private Gärten und Grünflächen fehlen. Die einzigen grünen Inseln sind einzelne Bäume oder Pflanzgefäße mit Gartenpflanzen. Es gibt viele Geschäfte und Büroräume. Tagsüber sind hier viele Menschen, aber nur wenige von ihnen wohnen auch hier ( B 2). In der Zone der aufgelockerten Bebauung liegt das Wohngebiet der Menschen. Ein wesentlicher Bestandteil sind Parkanlagen, Baumreihen (Alleen) und Grünflächen zwischen den Wohnhäusern. Begrünte Innenhöfe verbessern die Luftqualität. Rasenflächen mit Bänken und Spielplätzen bieten den Bewohnerinnen und Bewohnern der umgebenden Häuser einen Erholungsraum. Der Stadtrand wird als Wohngebiet immer beliebter, die Städte wachsen. Reihenhäuser und Einfamilienhäuser mit Gärten sind hier zu finden ( B 3). Gärten bieten Lebensräume für viele Tiere. Am Stadtrand liegen an verkehrsgünstigen Gebieten die Industriestandorte und große Einkaufszentren. Einkaufszentren wirken für viele Menschen attraktiv, weil auf engem Raum unterschiedlichste Waren und Dienstleistungen angeboten werden. Allerdings herrscht rund um die Einkaufszentren sehr viel Verkehr. Große Grünflächen gingen bereits verloren, weil sie als Baugrund, Straßen und Parkplätze genutzt wurden, und dieser Vorgang schreitet täglich voran ( Bodenversiegelung, siehe Seite 112). Viele Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt nützen in ihrer Freizeit das grüne Umland als Erlebnis- und Erholungsraum. Um die Städte bilden sich sogenannte Satellitenstädte. (Satelliten sind Objekte, die um einen Himmelskörper kreisen.) Satellitenstädte sind Wohngebiete, in denen eine große Anzahl von Menschen lebt ( B 4). Auf unbebauten oder ungenutzten Flächen (Brachflächen, „G´stetten“) breiten sich von selbst Pflanzen aus und artenreiche Biotope entstehen siehe Seite 114). B 1 Die Stadt als Lebensraum B 2 Die Innenstadt – der Kohlmarkt in Wien B 3 Wohnbereich am Stadtrand B 4 Satellitenstädte Leben in der Stadt Buch_BiotopSB4.indb 106 13.11.2025 11:35:03 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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