Sammelteildruck Biologie, 4. Klasse, SEK I

62 BioTOP 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-11540-9) 110 Arbeitsheftseite 61 Wie beeinflusst die Stadt das Klima? Klima und Boden einer Stadt unterscheiden sich von denen des Umlandes. Die breiten Straßen, die Stein und Betonmassen der Häuser, die Bedeckung des Bodens mit Asphalt und die wenigen Pflanzen führen in den Großstädten zu einem wüstenähnlichen Klima ( B 1). Asphalt und Beton speichern tagsüber viel Sonnenenergie als Wärme. In den Sommernächten wird sie nur wieder abgegeben, es gibt keine nächtliche Abkühlung. In den engen Gassen weht kein kühlender Wind. Niederschläge verschwinden rasch in der Kanalisation – es gibt keine Erde, die die Feuchtigkeit speichern und langsam verdunsten kann. Durch den Klimawandel wird die Situation verschärft. Die Tages und Nachttemperatur steigen, es fällt weniger Niederschlag. Auch Straßenverkehr und Industrie geben Wärme ab ( B 2). Im Winter sorgen die Heizungen für eine Temperaturerhöhung. Daher ist die Lufttemperatur in der Stadt um einige Grade höher als im Umland. Wie beeinflusst die Stadt die Luft? Über einer großen Stadt steigt die warme Luft auf. Dabei nimmt sie Staub und Schmutzteilchen mit. Diese bilden eine Schicht und verhindern das Entweichen der warmen Luft. So entsteht über der Stadt eine Staub- und Dunstglocke ( B 3). Innerhalb der Dunstglocke schirmen die Verunreinigungen einen großen Teil des Sonnenlichts ab. Die Zahl der Sonnenstunden nimmt ab und mit ihr die UV Einstrahlung. Durch die Verbrennungsvorgänge in Industrie, Verkehr und Haushalt wird neben Abgasen und Rußteilchen auch Wasserdampf freigesetzt. Der Wasserdampf setzt sich an Staubteilchen fest und kondensiert. So entsteht Nebel. Daher gibt es in den Städten im Winter fast doppelt so viele Nebeltage wie am Land, weil die Luft nicht gut bewegt wird. Bei besonders ungünstigem Wetter lagert sich wärmere Luft über der kälteren Luft ab. Der Luftaustausch ist gering. Schadstoffe bilden gemeinsam mit dem Nebel Smog. Das englische Wort Smog setzt sich zusammen aus smoke (Rauch) und fog (Nebel). Smog ist ein großes Gesundheitsrisiko für Menschen, die an Erkrankungen der Atemwege, wie zB Asthma, leiden. Bei hoher Lufttemperatur und starker Sonneneinstrahlung bildet sich bodennahes Ozon. Ozon (O3) ist ätzend und greift die Atemwege an. Es entsteht aus den Abgasen und dem Luftsauerstoff unter Mitwirkung von UV Strahlung. Je mehr Straßenverkehr es an sonnigen Tagen gibt, umso höher sind die Ozonwerte. Zahlreiche Messstellen in Österreich überprüfen ständig die Luftqualität. Wenn die gesetzlich erlaubten Grenzwerte für Ozon überschritten werden, wird eine sogenannte Ozonwarnstufe ausgelöst. An diesen Tagen sollten sich Personen mit Atemwegserkrankungen nicht zu viel im Freien aufhalten, draußen keinen Sport machen und Räume meiden, in denen geraucht wird. Abgase, Feinstaub, Ruß aus Heizungen, Industrie und Müllverbrennung gelangen in die Luft. Sie schädigen die Atemwege ebenso wie bodennahes Ozon. Sie führen zu chronischem Husten und können Asthma auslösen. B 1 Die Stadt als Betonwüste B 2 Industrieabgase B 3 Dunst über Wien B 4 Versiegelter Boden Unbelebte Faktoren im Lebensraum Stadt Buch_BiotopSB4.indb 110 13.11.2025 11:35:10 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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