64 BioTOP 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-11540-9) 112 Arbeitsheftseite 62 Warum ist Stadtplanung wichtig? Weil in Städten so viele Menschen auf engem Raum leben, müssen genügend Wohn und Arbeitsräume, Ausbildungsstätten, Geschäfte, öffentliche Verkehrsmittel, Straßen, Radwege und Parkplätze zur Verfügung stehen ( B 1). Dafür wird viel Platz benötigt – der Boden wird bebaut oder asphaltiert. Grünflächen gehen verloren und damit auch die wichtige Funktion des Bodens als CO2 und Wasserspeicher. Auch Pflanzen verschwinden und mit ihnen die Fähigkeit, Sauerstoff zu produzieren und die Umgebung durch Wasserverdunstung zu kühlen. Durch den Verkehr nimmt die Luftqualität ab und die Temperatur steigt. Stadtplanung hat das Ziel, die Lebensqualität in der Stadt zu erhalten oder zu verbessern, trotz der steigenden Bedürfnisse nach Wohnraum, Arbeitsraum und Mobilität. Was machen Stadtplanerinnen und Stadtplaner? Stadtplanung ist ein Teil des Architekturstudiums. Menschen in diesem Beruf sammeln gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie und Vertreterinnen und Vertretern von Behörden und der Politik Ideen zur Gestaltung von Städten. Bei der Errichtung von Wohn- und Bürohäusern wird auf die Nutzung bestehender Bauten (durch Aufstockung oder Dachausbau) und auf ökologisches Bauen geachtet. Das ist nachhaltig und es werden weniger Grünflächen versiegelt. Neubauten werden mit klimaneutralen Strom- und Heizungssystemen ausgestattet: Photovoltaikanlagen ( B 6, Seite 109), erzeugen aus Sonnenlicht Strom. Solarthermen nehmen die Sonnenwärme in schwarzen Schläuchen auf. Diese sind mit Flüssigkeit gefüllt und wärmen das Wasser im Haus. Wärmepumpen verwenden die Wärme aus der Erde oder der Luft zur Bereitung von Warmwasser. Außerdem werden Schritte zur Verbesserung des Stadtklimas und der Lebensqualität gesetzt. Maßnahmen gegen den zunehmenden Autoverkehr Menschen müssen mobil sein, um zur Ausbildung, zur Arbeit, zu den Geschäften oder medizinischen Einrichtungen zu gelangen. Das private Auto ist zwar praktisch, aber es trägt maßgeblich zum Klimawandel bei (siehe Seite 70). Um den Autoverkehr zu verringern, muss es für die Bevölkerung gut erreichbare öffentliche Verkehrsmittel geben, die häufig genug fahren ( B 2). Um auch zu Stauzeiten zügig voranzukommen, gibt es auf den Straßen oft eigene Busspuren. Wohnstraßen oder Begegnungszonen, in denen nur langsam gefahren werden darf, schaffen Sicherheit für Menschen, die zu Fuß unterwegs sind. Grüninseln wirken gegen Lärm und Staub. Auch der Ausbau von sicheren Radwegen und die Errichtung von Abstellplätzen sind wichtig ( B 3). B 1 Luftaufnahme von Wien B 2 Bushaltestelle B 3 Radweg und Abstellplatz B 4 Burggarten in Wien Nachhaltige Stadtplanung Buch_BiotopSB4.indb 112 13.11.2025 11:35:14 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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