68 BioTOP 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-11540-9) 116 Arbeitsheftseite 64 Zahlreiche Tierarten haben in der Stadt einen Lebensraum gefunden und sind zu Kulturfolgern geworden. Sie haben fast keine natürlichen Feinde und wenig Konkurrenz für das große Nahrungsangebot (zB Müll). Parks, Grünanlagen, Friedhöfe und Industriegebiete dienen statt Wäldern, Hecken und Wiesen als Rückzugsgebiete. Die Mauern von Häusern und Kirchen ersetzen Felsen. Teiche in Parks, Abwasserkanäle und feuchte Keller bieten Lebensraum für Wasser und Uferbewohner. Welche Wirbellosen Tiere leben in der Stadt? Spinnen, Schnecken und Asseln leben in den Stadtkellern. In Grünanlagen finden Schmetterlinge, Hummeln, Käfer, Ameisen und Spinnen Lebensräume und Nahrung. Auch Wild und Honigbienen besuchen die Blüten auf Balkonen, in Gärten und Parks. Stadtimkerinnen und Stadtimker kümmern sich um ihre Bienenvölker. Welche Säugetiere besiedeln die Stadt? Viele Säugetiere sind nachtaktiv und können oft nur anhand ihrer Fraßspuren oder ihres Kots aufgespürt werden. Allesfressende Raubtiere finden in der Stadt reichlich Nahrung und Unterschlupf. Steinmarder leben zB in den Dachböden der Häuser ( B 1). Sie ernähren sich von Nagetieren, Vögeln, Amphibien und Insekten. Sie plündern auch Futternäpfe von Hunden und Katzen und im Sommer Obstbäume. Manchmal verstecken sie sich im Motorraum soeben abgestellter Autos und knabbern Kabel oder Leitungen an. Rotfüchse ( B 2) plündern Komposthaufen, Mülltonnen und Futterplätze für Katzen oder Vögel. Sie ernähren sich auch von Mäusen und Insekten. Durch den Klimawandel vermehren sich Waschbären und besiedeln auch die Städte Europas ( B 3). Sie fressen alles, was ihnen in die geschickten Pfoten kommt. Sie können ihre fünf Finger einzeln bewegen und betasten mit ihrer empfindlichen Hornhaut mögliche Nahrung. Waschbären sind sehr intelligent und lernen voneinander. Auch Nagetiere folgen dem Menschen und ernähren sich von seinen Vorräten oder Abfällen. Ratten leben zB in den Kanälen. Man nimmt an, dass es in den Städten doppelt so viele Ratten wie Menschen gibt. Die Wanderratte ist ein Allesfresser und ernährt sich von kleinen Tieren, Obst, Gemüse, Getreide und Abfällen ( B 4). Sie trug und trägt zur Verbreitung ansteckender Krankheiten (zB Pest, Salmonellen, Ruhr) bei. Ratten sind sehr intelligente Tiere, die schnell lernen und sich rasch an neue Gegebenheiten anpassen können. Eichhörnchen finden in Parks oder auf Friedhöfen Bäume, in denen sie ihre Nester (Kobel) bauen ( B 3). Sie ernähren sich von Knospen, Samen, Nüssen und Früchten, fressen aber auch Insekten und Würmer, Vogeleier und Jungvögel. Wenn sie von Menschen gefüttert werden, verlieren sie ihre natürliche Scheu. Es gibt in den Städten auch viele Igel, sie sind Insektenfresser. B 1 Der Steinmarder (Größe bis 80 cm) B 2 Der Rotfuchs (Größe bis 120 cm) B 3 Der Waschbär (Größe bis 95 cm) B 4 Die Wanderratte (Größe bis 50 cm) B 5 Das Eichhörnchen (Größe bis 45 cm) Tiere in der Stadt Buch_BiotopSB4.indb 116 13.11.2025 11:35:22 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy MTA2NTcyMQ==