Sammelteildruck Biologie, 4. Klasse, SEK I

82 einfach bio 4, Schulbuch (ISBN: 978-3-209-12866-9) Alle Tier- und Pflanzenarten stammen von gemeinsamen Vorfahren ab. Im Laufe vieler Millionen Jahre haben sich Arten z. B. durch Selektion (Auslese), Vererbung und genetische Veränderung weiterentwickelt. Vor etwa sieben Millionen Jahren begann die Entwicklung des Menschen auf der Erde. Es gibt mehrere Theorien, wie die ersten Menschen entstanden sind. Es ist allerdings bekannt, dass die ersten Menschen in Afrika lebten und gemeinsame Vorfahren mit den Affen hatten. Die Entwicklung des letzten gemeinsamen Vorfahren von Affen und Menschen spaltete sich schließlich auf und der Mensch entwickelte sich zu den Homiden, also dem modernen Menschen. Die Homiden mussten sich immer wieder an veränderte Umwelteinflüsse anpassen. Diese Entwicklung dauert heute noch an. Der Mensch zählt, wie auch die Affen, zu den Primaten. Dazu zählen auch Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans. Zu diesen Arten hat der Mensch die nächste Verwandtschaft. Zahlreiche Funde von Vorfahren in Afrika Der derzeit älteste Fund (2020) eines Frühmenschen ist sechs bis sieben Millionen Jahre alt. Paläontologinnen und Paläontologen aus Frankreich und dem Tschad (Zentralafrika) fanden ein Schädelskelett, zwei Teile von Unterkiefern sowie drei Zähne. Diesen Menschartigen nannte man Sahelanthropus tchadensis (alter Mann aus dem Tschad). Untersuchungen ergaben, dass er vermutlich bereits gelebt hatte, kurz nachdem sich der Stammbaum von Affen- und Menschenartigen getrennt hat. Die Lage der Augenhöhlen (Blick nach vorne gerichtet) und auch die Lage des Hinterhauptsloches (unten) lassen vermuten, dass der „Mann aus dem Tschad“ bereits aufrecht gehen konnte. Vor circa 4 bis 2 Millionen Jahren lebten mehrere Australopithecus-Arten auf der Erde. Der Begriff Australopithecus bedeutet „Südaffe am See“. Man unterscheidet zwischen Australopithecus afarensis und Australopithecus africanus. Der Schädel des Australopithecus afarensis erinnert optisch sehr stark an einen Menschenaffen. Fossilien dieser Arten wurden besonders in Süd- und Ostafrika gefunden. Der größte Fund war das vollständige Skelett einer Frau, die den Namen Lucy (B1) bekam. Anhand dieses Skeletts konnte festgestellt werden, dass schon die Australopithecus-Arten einen aufrechten Gang hatte. Weitere Merkmale sind rund ein Meter Körpergröße, hangeln von Baum zu Baum, hauptsächlich Pflanzenfresser (auch Kleintiere), Gehirnvolumen von etwa 500 cm3. Neue Funde von Fossilien und immer bessere Untersuchungsmethoden erweitern ständig das Verständnis der Evolution des Menschen. A1 B1 zeigt dir den Knochenfund von „Lucy“. Kreuze Knochen an, die aufgrund ihrer Lage eindeutig erkennbar sind. B1 Lucy Unterkiefer Oberarmknochen Schienbein Wadenbein Oberschenkelknochen Hüftknochen Rippen Fingerknochen Brustbein Zehenknochen andere: A2 Veränderungen passieren in der Entwicklungsgeschichte meist nur zufällig. Solche, die Vorteile mit sich bringen, setzen sich langfristig oft durch. Erörtere Beispiele für solche Veränderungen beim Menschen. 8 Vorfahren des heutigen Menschen efb4sb_11560_BUCH.indb 8 10.11.25 15:36 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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