Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

103 Es gibt verschiedene hormonelle Verhütungsmittel Hormonelle Verhütungsmittel gibt es zur Einnahme in Form von Ta- bletten (Anti-Baby-Pille), als Pflaster, die auf die Haut geklebt werden (Verhütungspflaster), in Kunststoffringen, die in die Scheide eingeführt werden (Nuva-Ring), als Intra-Uterin-Pessare (Hormonspirale), als Hormonstäbchen, die unter die Haut auf der Innenseite des Oberarms eingesetzt werden (Implanon) oder als Injektion (Dreimonatsspritze). Durch die Hormonpräparate gelangen nach und nach geringe Hor- monmengen in den Körper. Sie verhindern die Verflüssigung des Schleimpfropfes im Gebärmuttermund zur Zeit der Eireife sowie das Heranreifen eines Eies im Follikel und damit auch den Follikelsprung. Chemische Verhütungsmittel sind nicht sehr sicher Chemische Verhütungsmittel in Form von Cremen, Gelees, Tabletten und Zäpfchen kann man in Apotheken und Drogerien kaufen. Sie wer- den vor dem Geschlechtsverkehr sehr tief in die Scheide eingeführt und dienen dem Zweck, die Spermien unbeweglich zu machen oder sie abzutöten. Chemische Verhütungsmittel zählen zu den weniger sicheren Verhü- tungsmitteln. Natürliche Verhütung – nur bei regelmäßigem Zyklus Bei den natürlichen Verhütungsmethoden werden keine Hilfsmittel verwendet. Sie beruhen ausschließlich darauf, dass zur Zeit des Folli- kelsprungs kein Geschlechtsverkehr stattfindet. Dazu ist es notwendig, dass die Frau ihren Körper selbst beobachtet und lernt, den Zeitpunkt des Follikelsprungs richtig einzuschätzen. Voraussetzung für diese Methode sind eine gesunde, regelmäßige Le- bensführung und vor allem ein regelmäßiger Zyklus . Sterilisation – Durchtrennung von Spermien- bzw. Eileiter Unter Sterilisation versteht man das Unfruchtbarmachen von Mann oder Frau durch operative Abklemmung oder Durchtrennung der Spermien- bzw. Eileiter. Der Entschluss zur Sterilisation muss gut überlegt sein, da es sich in den meisten Fällen um einen nicht mehr rückgängig zu machenden Eingriff handelt. Gemäß §90(2) des österreichischen Strafgesetzbuches ist die Sterilisation zur Empfängnisverhütung erst ab dem vollendeten 25. Lebensjahr erlaubt. Die „Pille danach“ – ein Verhütungsmittel für den Notfall Die „Pille danach“ ist ein hochdosiertes Hormonpräparat, das eine Schwangerschaft verhütet. Es muss innerhalb von 72 Stunden, am bes- ten innerhalb der ersten 12 Stunden, nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Da oft Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit ua. auftreten und der Hormonhaushalt gestört wird, sollte das Präparat nur in Ausnahmefällen eingenommen wer- den, etwa wenn ein Kondom in der kritischen Zeit gerissen ist. Anti-Baby-Pille 28 Verhütungspflaster 29 Hormonelle Verhütungsmittel müssen ärztlich verordnet werden natürliche Verhütungsmethoden Kalendermethode, Temperaturmethode, Zervixschleimmethode regelmäßiger Zyklus Da bei einem jungen Mädchen die Zy- klusdauer meist noch sehr schwankt, sind für sie natürliche Verhütungsmethoden ungeeignet. Du solltest jedoch schon in jungen Jahren damit beginnen, die Vorgänge in deinem Körper zu erkennen, sie bewusst mitzuerleben und die eigene Stimmung an den verschiedenen Zy- klustagen zu beobachten. Du wirst dabei nach einiger Zeit feststellen können, dass beispielsweise deine Laune, das Bedürf- nis nach Zärtlichkeit und das sexuelle Empfinden vom Zyklus beeinflusst sind. Du bist dran! 1. Verhütungsmittel sind nicht 100%ig sicher. Recherchiere in diesem Zusammenhang: Was ist der Pearl-Index und wie sicher sind die besprochenen Verhütungsmethoden? Halte ein Referat darüber. 2. Erkundige dich im Internet über natürliche Verhütungs- methoden. Halte ein Referat darüber. Verhütungsmittel und -methoden Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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