Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

107 Gegen Ende der Schwangerschaft treten Wehen auf Im letzten Schwangerschaftsmonat kommt es zu Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur. Sie werden als Wehen bezeichnet. Die Geburt beginnt (Eröffnungsphase), wenn die Wehen in regelmäßigen Zeitab- ständen (etwa alle zehn Minuten) kommen. Meistens platzt jetzt die Fruchtblase und das Fruchtwasser geht ab. Die Wehen dehnen den Gebärmuttermund auf Durch die Wehen rutscht das ungeborene Kind tiefer ins Becken. Der Gebärmuttermund wird nach und nach aufgedehnt. Ist er verstrichen (das bedeutet, so weit aufgedehnt, dass er nicht mehr tastbar ist) beginnt das letzte Stadium der Geburt, die so genannte Austreibungsphase. Die Presswehen drücken das Kind nach außen ImMoment, in dem der Kopf des Kindes den Beckenboden der Mutter erreicht hat, werden die Presswehen ausgelöst. Sobald der Kopf durch die Scheidenöffnung getreten ist, folgt sehr schnell der übrige Körper. Nach der Geburt wird abgenabelt, es kommt zur Nachgeburt Nachdem das Kind zur Welt gekommen ist, wird die Nabelschnur und damit die Verbindung zummütterlichen Organismus durchtrennt. Der erste Schrei des Kindes ist ein Hinweis darauf, dass die Lungen ihre Funktion übernommen haben. Das Baby atmet. In der Nachgeburtsphase werden die nun funktionslos gewordene Pla- zenta und der daran hängende Nabelschnurrest auf Grund der Nach- geburtswehen ausgestoßen. Man nennt dies eine Nachgeburt. Ein Hypophysenhormon fördert die Milchbildung Sobald die Nachgeburt ausgestoßen ist, regt das Hypophysenhormon Prolactin die Milchdrüsen zur Milchproduktion an. Durch das Saugen des Kindes beginnt die Mutter, die Muttermilch abzusondern. Körperkontakt ist wichtig Der Körperkontakt ist für Mutter und Kind wichtig: Durch die Kör- perwärme, den Herzschlag und die vertraute Stimme der Mutter fühlt sich das Baby geborgen. Mutter und Kind entwickeln dabei eine sehr enge Beziehung Nicht immer ist eine Schwangerschaft erwünscht Immer wieder ist eine Schwangerschaft ungewollt. Für betroffene Mäd- chen bzw. Frauen gibt es spezielle Beratungsstellen, die in solchen Situ- ationen Rat und Hilfe anbieten. Mitunter entschließen sich Betroffene zu einem Schwangerschaftsab- bruch. In Österreich ist dieser in den ersten drei Monaten der Schwan- gerschaft gesetzlich erlaubt. Der Schwangerschaftsabbruch wird in der Umgangssprache als „Ab- treibung“ bezeichnet. Er darf nur von einer Ärztin bzw. einem Arzt durchgeführt werden und erfolgt durch Medikamente (Einnahme von Tabletten) oder durch Absaugen bzw. Ausschaben der Gebärmutter- schleimhaut mitsamt dem Embryo. Wehen Man spürt sie als ein sehr starkes Ziehen im Unterbauch, ähnlich starken Bauch- krämpfen während der Menstruation. Presswehen Extrem starke Kontraktionen der Gebär- muttermuskulatur, die das Kind durch die Scheide nach außen drücken Geburt: Austreibungsphase 38 Stillen fördert die Beziehung zwi- 39 schen Mutter und Kind Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des Verlags öbv

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