Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

115 2.Mendelregel: Das rezessive Merkmal taucht wieder auf Mendel kreuzte die Mischlinge aus seinem ersten Versuch (F 1 ) unter- einander weiter Drei Viertel der Nachkommen (F 2 ) hatten rote Blüten, der Rest weiße – das rezessive Merkmal der Ausgangsform trat wieder in Erscheinung Mendel formulierte die Versuchsergebnisse in der Spaltungsregel 3.Mendelregel: Merkmale vererben sich unabhängig voneinander In weiteren Versuchen kreuzte Mendel Erbsenpflanzen, die sich in zwei Merkmalen voneinander unterschieden: Pflanzen mit gelben, runden Samen (GGRR) mit Pflanzen mit grünen, runzeligen Samen (ggrr) Die Frage, die er sich stellte, war, ob die beiden Merkmale (gelb und rund, grün und runzelig) zusammenhängen, oder ob sie unabhängig voneinander an die Nachkommen weitergegeben werden Die F 1 ist sowohl mit G und R (Allele für gelbe und runde Samen) als auch mit g und r (Allele für grüne und runzelige Samen) ausgestattet (über die Keimzellen der reinerbigen Elterngeneration) Deshalb ist sie in Bezug auf die Samenform und die Samenfarbe uniform: gelbe, runde Samen (GgRr) Unter der Annahme, dass die Gene unabhängig voneinander vererbt werden, könnten die Individuen der F 1 folgende Keimzellen bilden: GR, Gr, gR, gr Tatsächlich erhielt Mendel nach der Kreuzung ein Er- gebnis für F 2 wie es in Abb 15 dargestellt ist Die Beobachtungen hielt Mendel in der dritten Mendelregel, der Un- abhängigkeitsregel, fest: Die 3 Mendelregel wurde 1906 dahingehend korrigiert, dass nur Gene, die nicht auf demselben Chromosom liegen, unabhängig voneinander vererbt werden können Du bist dran! Erstelle für die Wunderblume ein Kreuzungsschema mit Blüten- zeichnungen wie in Abb. 9 (r = Allel für rote Blütenfarbe, w = Allel für weiße Blütenfarbe). Zweite Mendelregel: Spaltungsregel 11 Kreuzt man die Mischlinge der F 1 -Generation weiter, spaltet die F 2 -Gene- ration auf: Die Merkmale aus der Elterngeneration erscheinen in einem bestimmten Zahlenverhältnis wieder. Die Mendel‘schen Gesetze der Vererbung Kreuzungsschema zur 2. Mendel- 12 regel F 2 = 2. Tochtergeneration Wunderblume 13 Kreuzt man zwei Individuen, die sich in mehr als einem Merkmal vonei- nander unterscheiden, werden die Erbanlagen dieser Merkmale unab- hängig voneinander vererbt. Dies führt zu Neukombinationen der Merk- male in der F 2 (Entstehung neuer Sorten). Dritte Mendelregel: Unabhängigkeitsregel 14 Kreuzungsschema zur 3. Mendel- 15 regel G = Allel für gelbe Samen g = Allel für grüne Samen R = Allel für runde Samen r = Allel für runzelige Samen Nachkommen F 2 mischerbig reinerbig mischerbig reinerbig Körperzellen Keimzellen Rw RR Rw Rw ww Rw Nachkommen Erscheinungs- bild Die Nachkommen sind reinerbig und mischerbig rotblühend und reinerbig weißblühend Eltern F 1 R w R w 3 1 F 1 GR Gr gR gr GR GGRR GGRr GgRR GgRr Gr GGRr GGrr GgRr Ggrr gR GgRR GgRr ggRR ggRr gr GgRr Ggrr ggRr ggrr Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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