Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

46 Stoffwechselvorgänge beimMenschen Das Blut ist im Körper nicht gleichmäßig verteilt Ein Erwachsener besitzt 5 bis 6 Liter Blut Diese Blutmenge reicht nicht für eine gleichmäßige Versorgung des Körpers aus Daher ist die Blut- menge in den verschiedenen Körperorganen dem jeweiligen Bedarf an- gepasst Ruhende Organe werden weniger durchblutet, um tätige aus- reichend versorgen zu können Zusätzlich speichern Leber und Milz Blut aus dem Kreislauf, das sie, wenn nötig, wieder an ihn abgeben Blut besteht aus Blutplasma und Blutkörperchen Blut besteht aus der Blutflüssigkeit (Blutplasma) und den Blutkörper- chen Lässt man frisches (nicht geronnenes) Blut unter Luftabschluss ste- hen, sinken die Blutkörperchen allmählich zu Boden (Blutsenkung) Die Blutsenkungsgeschwindigkeit gibt einen Hinweis auf den Ge- sundheitszustand eines Menschen Eine beschleunigte Blutsenkungs- geschwindigkeit tritt unter anderem bei Entzündungen und Tumoren auf Eine verzögerte Blutsenkungsgeschwindigkeit kann beispielsweise ein Hinweis auf eine Lebererkrankung sein Das schwach gelbliche Blutplasma besteht zu 90 bis 95 % aus Wasser Außerdem enthält es Stoffe wie Glucose (Traubenzucker), Fette und fettähnliche Stoffe, Aminosäuren, Milchsäure (entsteht durch Muskel- arbeit) und Salze Der ebenfalls im Blutplasma vorkommende Eiweiß- stoff Fibrinogen spielt eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung (siehe Seite 47) Bei den Blutkörperchen unterscheidet man rote und weiße Blutkörper- chen sowie Blutplättchen Rote Blutkörperchen transportieren Sauerstoff Die roten Blutkörperchen ( Erythrozyten ) sind etwa 8,5 Mikrometer kleine runde Scheibchen, die vom strömenden Blut fortbewegt wer- den Die kernlosen Zellen haben eine Lebensdauer von 100 bis 120 Tagen Sie werden ständig von kernhaltigen Bildungszellen nachproduziert, die im roten Knochenmark sitzen (siehe Seite 6) Die Erythrozyten haben im Zellkörper einen Farbstoff eingelagert, das Hämoglobin Dieser Farbstoff verursacht die rote Farbe des Blutes Jedes Hämoglobinmolekül besitzt vier Eisenatome, die Sauerstoff un- beständig (labil) binden können Diese Bindung erfolgt in der Lunge Von dort gelangen die sauerstoffbeladenen Blutkörperchen zu den Ge- weben, wo sie den Sauerstoff abgeben und Kohlenstoffdioxid aus dem Gewebe aufnehmen Das Kohlenstoffdioxid wird in die Lunge trans- portiert, wo abermals ein Gasaustausch stattfindet Fibrinogen Blutplasma ohne Fibrinogen wird als Blutserum bezeichnet. Erythrozyten erythrós (griech.) = rot In 1 mm 3 Blut befinden sich 4,2 bis 6,2Millionen rote Blutkörperchen. Bei Neugeborenen ist die Zahl der Ery- throzyten mit bis zu 7 Millionen pro mm 3 Blut höher als bei Erwachsenen. Kurz nach der Geburt erfolgt eine Reduktion. Beim Abbau der roten Blutkörperchen entstehen Stoffe, die die Haut des Säug- lings gelb färben können (Neugebore- nengelbsucht). Mikrometer Ein Mikrometer sind 0,001 (ein Tausend- stel) Millimeter. Du bist dran! „Ein voller Bauch studiert nicht gerne!” Überlege. Woher rühren die Müdigkeit und die Unlust zum Lernen nach einer reichlichen Mahlzeit? Blutverteilung im Körper (Schema) 59 Blutkörperchen unterm Mikroskop 60 13% 100% 4% 19% 24% 40% Körper- massen- anteil Anteil Gesamt- blutstrom Gehirn 2% Lunge 0,2% Muskeln sonstige Organe 93% Leber und Magen- Darm- Trakt 4% Nieren 0,4% Herz- muskel 0,4% Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=