Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch
70 Steuerung der Körperfunktionen Das Auge, ein Lichtsinnesorgan Was in unserer Umwelt vorgeht und wie sie uns erscheint, erfahren wir vor allem über unsere Augen. Die Augen liegen gut geschützt in den Augenhöhlen Die Augen liegen, in Fett eingepolstert, tief in den knöchernen Augen- höhlen. Die Augenbrauen (Abb. 10/8) und die Wimpern (Abb. 10/7) leiten Schweiß und Regen seitlich ab. Die Augenlider (Abb. 10/5 und 6) verschließen das Auge automatisch bei grellem Licht und wenn Staub oder Fremdkörper die Wimpern berühren. Die Tränendrüsen bilden ständig Tränenflüssigkeit. Diese hält die Hornhaut feucht und tötet gleichzeitig Krankheitserreger ab. Der re- gelmäßige Lidschlag verteilt die Flüssigkeit gleichmäßig. Über den Tränenkanal (Öffnung des Tränenkanals siehe Abb. 10/4) wird sie wie- der abgeleitet. Dringt ein Fremdkörper in das Auge ein, wird vermehrt Tränenflüssigkeit abgegeben und der Fremdkörper dadurch ausge- schwemmt. Die Netzhaut ist die innerste Augenschicht Lichtstrahlen gelangen durch die Hornhaut und die Pupille (Abb. 10/1) ins Auge. Die Pupille kann durch die farbige Regenbogenhaut (Abb. 10/2) vergrößert und verkleinert werden. So kann geregelt werden, wie viel Licht ins Auge dringt (Hell-Dunkel-Anpassung). Hinter der Pupille befindet sich die glasklare, elastische Augenlinse. Sie ist rundherum mit den Linsenbändern am ringförmigen Augenlinsen- muskel aufgehängt. Die Augenkammer zwischen Hornhaut und Linse ist mit einer Flüssig- keit gefüllt, die beide mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Der Glaskörper, eine geleeartige Masse, füllt den Augeninnenraum aus. Er gibt dem Augapfel die Form. Nachdem die einfallenden Lichtstrahlen Linse und Glaskörper passiert haben, gelangen sie auf die innerste Schicht der Augenwand, die Netz- haut. Sie wird von der Aderhaut umschlossen. Ihre Blutgefäße versor- gen die Netzhaut mit Sauerstoff und Nährstoffen. An der äußersten Schicht der Augenwand, der harten Lederhaut, sind sechs Muskeln für die Augenbewegungen befestigt. Die Lichtsinneszellen liegen in der Netzhaut In der Netzhaut liegen über 130 Millionen Lichtsinneszellen, die Farb stoffe (zB Sehpurpur) enthalten. Trifft Licht auf die Sinneszellen, wer- den die Farbstoffe chemisch verändert, was zu einer Erregung der Sinneszellen führt. Über ableitende Nervenfasern, die sich schließlich zum Sehnerv vereinigen, gelangt die Erregung in das Sehzentrum im Gehirn. Erst hier erfolgt die Wahrnehmung. Wir unterscheiden zwei Arten von Lichtsinneszellen , die Stäbchen und die Zapfen. An der Stelle, an der der Sehnerv das Auge verlässt, gibt es keine Sin- neszellen. Da Lichtstrahlen, die hier auf die Netzhaut auftreffen, nicht wahrgenommen werden können, bezeichnet man diese Stelle als Blin- den Fleck. Hornhaut Die Hornhaut ist eine glasklare, runde Haut, die im Bereich der Regenbogen- haut in die harte oder weiße Lederhaut (Abb. 10/3) eingelassen ist. Die Lederhaut ist eine Schutzhülle um das Auge. Pupille Sehloch Regenbogenhaut Iris Lichtsinneszellen Die Stäbchen ermöglichen uns das Hell- Dunkel-Sehen. Sie werden bereits durch schwaches Licht gereizt. Dadurch können wir auch in der Dämmerung sehen. Die weniger lichtempfindlichen Zapfen dienen dem Tages- und Farbensehen. Die Lichtsinneszellen sind auf der Netzhaut unterschiedlich verteilt. Gegenüber der Pupille liegen sehr dicht nebeneinan- der nur Zapfen. Es ist dies die Stelle des schärfsten Sehens. Sie wird als Gelber Fleck bezeichnet. Das menschliche Auge 10 1 2 3 4 5 6 7 8 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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