Begegnungen mit der Natur 4, Schulbuch

95 Die Pubertät ist eine Zeit der Rebellion In der Pubertät steht das Rebellieren gegen Verbote und Gebote an der Tagesordnung. Dinge, vor denen die Eltern warnen oder die sie sogar verbieten, werden für viele Jugendliche jetzt reizvoll – aus Neugier, als Protest gegen die Eltern oder einfach nur, um dabei zu sein und nicht als Feigling oder Spaßverderber dazustehen. Rauchen – eine Sucht, die häufig in der Pubertät beginnt Zu den „verbotenen Dingen“, die häufig in der Pubertät ausprobiert werden, gehört zum Beispiel das Rauchen . Obwohl bekannt ist, dass Rauchen gesundheitsschädigend ist (siehe Seite 41), ist es für die meis- ten Jugendlichen trotzdem interessant, weil sie damit etwas tun, das sonst nur Erwachsene dürfen. Rauchst du oder hast vor, es auszuprobieren, solltest du dir Folgendes überlegen: Die Freiheit, rauchen zu dürfen, haben nur Nichtraucher. Ein Raucher oder eine Raucherin darf nicht rauchen, sondern er oder sie muss: Er bzw. sie ist nikotinabhängig. Nikotin macht nämlich nach einiger Zeit süchtig . Rauchen ist demnach kein Zeichen von Erwach- sensein, sondern ein Zeichen von Abhängigkeit und mangelndem Ge- sundheitsbewusstsein. Auch Alkohol kann süchtig machen Auch das Trinken alkoholischer Getränke ist für die meisten Jugend- liche ein Zeichen von Erwachsensein, denn viele Erwachsene konsu- mieren mehr oder weniger regelmäßig alkoholische Getränke: das be- rühmte Bier zum Gulasch, das Glas Wein zu einem guten Essen oder das Glas Sekt, wenn es etwas zu feiern gibt. Der gelegentliche, maßvolle Konsum solcher Getränke ist für einen Erwachsenen unbedenklich. Doch verlieren viele Menschen aus den verschiedensten Gründen das vernünftige Maß: die einen aus Spaß am Trinken, als Zeitvertreib, die anderen, weil sie Probleme haben. Alkohol lässt die Sorgen vergessen und löst Hemmungen. Man fühlt sich prächtig, mutig und beschwingt. Das Trinken wird somit zur Ge- wohnheit und führt unbemerkt zum Alkoholismus , denn der Körper passt sich an die regelmäßige Zufuhr von Alkohol an. Der oder die Betroffene verträgt nun scheinbar mehr Alkohol und muss, um be- schwingt und hemmungslos zu werden, mehr davon trinken. Der Kör- per fordert immer größere Mengen. Der Alkoholkonsum steigt und macht krank. Alkoholismus schädigt Körper und Geist Am häufigsten betroffen sind Leber, Bauchspeicheldrüse, Magen, Herz und Kreislauf. Zusätzlich wirkt der ständige Konsum alkoholischer Ge- tränke persönlichkeitsverändernd, da er das Nervensystem schädigt. Eingeschränkte Urteilsfähigkeit, verminderte Denkleistungen, Zittern, erhöhte Erregbarkeit bis hin zur Aggressivität, schwere Depressionen und zuletzt Wahnvorstellungen sind die Folge. Das natürliche Verlangen nach sexueller Befriedigung lässt nach. Pro- bleme beim Geschlechtsverkehr stellen sich ein. Rauchen ist nicht„cool“, sondern 12 macht krank. Zu viel Alkohol macht krank. 13 Rauchen Laut einer Statistik der deutschen Krebsgesellschaft haben über 80 % der erwachsenen Raucher in der Pubertät zu rauchen begonnen. Der Großteil derer, die bis zum zwanzigsten Lebensjahr nicht rauchen, bleibt auch Nichtraucher. süchtig körperlich und psychisch abhängig; bekommt der Körper kein Nikotin zu- geführt, treten Entzugserscheinungen auf: Unruhe und Nervosität, Gereiztheit, Aggressivität, Konzentrationsstörungen, gesteigerter Appetit u. v. a. m. Alkoholismus Alkoholsucht Probleme in der Pubertät Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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