Mathematik verstehen 2, Schulbuch
10.6 MERKwürdiges: Das optische Prisma 261 I 3 Geometrische Figuren und Körper Reflexion Ein optisches Prisma ist ein durchsichtiger Körper, dessen Grund- und Deck- fläche Dreiecke und dessen Seitenflächen Rechtecke sind. Dabei ist b die lichtbrechende Kante, β ist der lichtbrechende Winkel. Ein Lichtstrahl wird von b weg abgelenkt. Beträgt der brechende Winkel 90°, so wird das Licht an den Seitenflächen totalreflektiert , dh. die Seitenfläche wirkt wie ein ebener Spiegel. Dies ist stets dann der Fall, wenn das Maß des Einfallswinkels größer ist als das Maß des Grenzwinkels der Totalreflexion, das bei Glas und Luft ca. 42° beträgt. b b 2 2 1 1 β 2 2 1 1 Totalreflektierende Prismen ergeben seitenverkehrte oder höhenverkehrte Bilder. Sie werden bei Fern- rohren und als Objektivvorsatz zur Seitenumkehr eines fotografischen Bildes angewendet. Beim Feldstecher haben die Prismen neben der Bildaufrichtung die Auf- gabe, den Lichtweg zu „falten“ und damit die Abmessungen des Feld- stechers zu verkleinern. Außerdem dienen sie dazu, den Objektivabstand größer als den Augenabstand zu machen und dadurch das räumliche Sehen in größerer Entfernung zu verbessern. b β Dispersion Von einer weißglühenden Lichtquelle geht ein Lichtstrahl aus, der an einem Prisma gebrochen wird. Das gebrochene Licht wird von einem Schirm aufgefangen, auf dem nun das weiße Licht in ein färbiges Lichtband zerlegt wird. Dieses nennt man Lichtspektrum und die auftretenden Farben (Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Violett) sind die Spektralfarben . Diesen Vorgang nennt man Dispersion (Zerlegung) des Lichts. Der Grund der Dispersion ist jener, dass die Spektralfarben unterschiedlich stark gebrochen werden, das rote Licht am wenigsten, das violette am stärksten. Die Vereinigung der Spektralfarben ergibt wieder weißes Licht. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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