Vielfach Deutsch 4, Schulbuch

1 Sich bewerben und vorstellen Zuhören/Sprechen Lesen Schreiben Grammatik/Rechtschreibung 12 a) Lies den folgenden Textausschnitt. b) Welche körperlichen Beschwerden treten bei David an Schultagen auf? Unterstreiche sie im Text. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 Auf jeden Fall kenne ich jede Menge Leute, die die Schule nicht mögen. Wenn ich euch zum Beispiel frage: „Magst du die Schule?“, werdet ihr den Kopf schütteln und mit Nein antworten, das ist doch wohl klar. Nur die super Streber werden Ja sagen oder die, die so gut sind, dass es ihnen Spaß macht, sich jeden Morgen neuen Anforderungen zu stellen. Aber davon abgesehen …Wer mag sie wirklich? Keiner. Und wer hasst sie wirklich? Gut, auch nicht die Welt. Na ja. Es gibt die, die wie ich sind, die man Faulenzer nennt und denen die ganze Zeit schlecht ist. Wenn der Wecker klingelt, bin ich mindestens schon eine Stunde wach, und eine Stunde lang ist mir schlecht und mein Magen bläht sich immer weiter auf … In dem Moment, wo ich aus dem Bett steige, ist mir dermaßen übel, dass ich den Eindruck habe, auf einem Schiff im offenen Meer zu sein. Das Frühstück ist eine Qual. Ich sage euch, ich kriege nichts hinunter, aber da mir meine Mutter im Nacken sitzt, esse ich ein paar Zwiebäcke. Im Bus verwandeln sich meine Magenschmerzen in einen harten Knoten. Wenn ich meine Freunde treffe und wir zum Beispiel von Zelda reden, wird es ein bisschen besser, der Knoten löst sich. Aber wenn ich alleine bin, erstickt er mich fast. Am aller­ schlimmsten ist es, wenn ich auf dem Schulhof ankomme. Der Geruch der Schule macht mich am meisten krank. Die Jahre vergehen und die Orte ändern sich, aber der Geruch bleibt der gleiche. Diese Mischung aus Kreide und alten Turnschuhen schnürt mir die Kehle zu und ich könnte kotzen. Gegen vier Uhr nachmittags beginne ich mich zu entspannen, und der Knoten ist völlig verschwunden, wenn ich wieder in meinem Zimmer bin. Er kommt zurück, wenn meine Eltern nach Hause kommen und fragen, wie mein Tag war, und in meiner Tasche herum­ schnüffeln um mein Berichtheft zu überprüfen. Aber es wird weniger, weil ich die Krisen mit ihnen ja schon gewohnt bin. Na ja … Nein, jetzt lüge ich … Ich gewöhne mich überhaupt nicht daran. Eine Krise folgt der nächsten und ich schaffe es nicht damit klar zu kommen. Aus: Anna Gavalda: 35 Kilo Hoffnung. Berlin Verlag, Bloomsbury Kinderbücher und Jugendbücher, Berlin 2004. Aus dem Französischen von Ursula Schregel. Warum Personen in literarischen Texten, z. B. Jugendromanen, auf eine bestimmte Weise handeln oder welche Einstellungen sie haben, ist nicht immer eindeutig zu erkennen. Daher gelangen die Leserinnen und Leser beim Interpretieren dieser Texte oft zu verschiedenen Sichtweisen. Das ist kein Problem, solange man seinen Standpunkt auch begründen kann. Welche Aussagen über Davids Einstellung zur Schule treffen deiner Meinung nach zu? a) Kreuze sie an. b) Markiere die entsprechenden Textstellen in Ü4. 1 David verabscheut die „Streber“ in seiner Klasse. 2 David glaubt, dass alle die Schule so hassen wie er. 3 David weiß, dass seine körperlichen Beschwerden mit seiner Schulangst zusammenhängen. 4 David will sich mit anderen Gedanken ablenken, um seine Schulangst zu überwinden. 5 David fürchtet die Kontrollen seiner Eltern. Ü4 Ü5 fördern  3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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