Vielfach Deutsch 4, Schulbuch

73 Parodistische Texte verfassen 3 Zuhören/Sprechen Lesen Schreiben Grammatik/Rechtschreibung Die Sorgen und Ängste von Menschen werden oft in Nachahmungen verspottet. Im Folgenden wird ein Forumsbeitrag auf einer Ratgeber-Plattform parodiert. Lies den Forumsbeitrag. Thema: Unser Kind ist lernsüchtig. 2 Autor: Supereltern erstellt: 22. 5. 2014, 7.34 mail 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 Hallo, sehr geehrte Frau Dr. Heilsam! Unser Kind zeigt stark beunruhigende, ja abnormale Verhaltensauffälligkeiten. Da Ihr Wissen über Störungen im Jugendalter im Internet hoch gelobt wird, setzen wir nun alle Hoffnungen in Sie. Unser Sohn Herbert ist 15 Jahre alt und immer ein durchschnittlich begabter und sehr kommunikativer Schüler gewesen. Seit mehreren Monaten aber hat sich sein Verhalten völlig verändert. Herbert verlässt sein Zimmer nicht mehr und nützt jede freie Minute, um sich weiterzubilden, und das bis spät in die Nacht. Frau Doktor Heilsam, wir haben daher den schrecklichen Verdacht, dass unser Sohn lernsüchtig ist. Untrügliche Anzeichen der gefährlichen Krankheit sind die dunklen Ringe unter seinen Augen und sein starker Haarausfall. (Ich habe allein heute 12 Haare auf seinem Kopfpolster gefunden.) Wir sind nervlich stark ange­ schlagen, eigentlich am Ende unserer Kräfte, die Sorgen bringen uns fast um den Verstand. Herbert reagiert auf unsere Ermahnungen oder Ablenkungsversuche äußerst angriffslustig und ge­ nervt. Auf besorgte Fragen antwortet er geringschätzig mit philosophischen Zitaten: „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“– Ja, was sollen wir da noch sagen?! Wir haben ihm sogar schon für jedes Nicht genügend 100 Euro versprochen, aber dieses Angebot lehnte er mit ver­ ächtlichen Worten ab. Mein Mann und ich, wir wollen nicht länger mit einem aggressiven und besserwisserischen Streber zusammenleben. Wir wissen nicht mehr, wie unser Leben mit „diesem Sohn“ weitergehen soll. Sollen wir ihn in ein Dschungelcamp schicken? Verzweiflung und Furcht begleiten uns den ganzen Tag. Bitte helfen Sie uns, unseren mittelmäßigen Sohn wieder auferstehen zu lassen. Wir wollen kein Superhirn! Unsere Freude über schlechte Noten wäre unermesslich! Danke im Voraus für Ihre Hilfe! Mit freundlichen Grüßen die verzweifelten Supereltern Überlegt nun zu zweit, welche Aussagen für den Forumsbeitrag der Supereltern (Ü19) gelten. Schreibe R für richtig und f für falsch. 1 Die Textsorte stimmt mit dem Original überein. 2 Die Parodie „Supereltern“ kritisiert autoritäre Erziehung. 3 Das Problem „schlechte Noten in der Schule“ wird ins Gegenteil verkehrt. 4 Herberts Krankheit wird verharmlost. 5 Im Original ist die emotionale Sprache stärker als in der Parodie. Ü19 Ü20 autoritär: Macht ausübend; Macht missbrauchend die Emotion, die Emotionen: Gefühlsregung, seelische Erregung emotional: gefühlsbetont, erregt 11, 12 fördern  11, 12 Nur zu Prüfzwecke – Eigentum des Verlags öbv

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