Reichel Mathematik 8, Schulbuch
123 4.1 Stetige Zufallsvariable 4 Definition Eigenschaften einer Wahrscheinøichkeitsverteiøungsfunktion: 1) F (x) º 0 für aøøe x * R 2) F (x) = P (‒ • < X ª x) = : ‒ • x f(t) dt 3) F wächst monoton 4) øim x ¥ ‒ • F (x) = 0 und øim x ¥ • F (x) = 1 Jede Funktion F mit diesen Eigenschaften kann als Wahrscheinlichkeitsverteilungsfunktion einer steti- gen Zufallsvariablen angesehen werden. Bei der Beschreibung einer stetigen Zufallsvariablen X könnte man sich auch auf diese Funktion stützen . Wegen der größeren Anschaulichkeit verwenden wir aber (anders als in der Praxis) im Folgenden (fast) ausschließlich die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion f . Beispiel A a Diskutiere die Funktion f: y = 1/36 · (9 – x 2 ) x * [‒3; 3] y = 0 x + [‒3; 3] und zeichne ihren Graphen! b Zeige, dass f die Dichtefunktion einer stetigen Zufaøøsvariabøen X ist! c Berechne: 1 P (‒2 ª X ª 1), 2 P (X ª ‒1) Lösung: a Aus der Gøeichung øiest man unmitteøbar ab: Der Graph besteht aus einem Parabeøbogen, der sich øinks und rechts in der x-Achse fortsetzt (Figur). b Wir überprüfen die vier Eigenschaften, die eine Dichtefunktion haben muss: 1) Im Intervaøø [‒3; 3] ist 9 – x 2 º 0 und daher f (x) º 0, außerhaøb dieses Intervaøøs ist f (x) identisch 0. Aøso ist Bedingung 1) erfüøøt. 2) f ist aøs Poøynomfunktion integrierbar. 3) : ‒ • • f(x) · dx = : ‒ • ‒3 0 · dx + : ‒3 3 1 __ 36 · (9 – x 2 ) · dx + : 3 • 0 · dx = = 0 + 1 __ 36 · “ 9x – x 3 __ 3 § † ‒3 3 + 0 = 1 4) Da f für x + [‒3; 3] identisch 0 ist, ist diese Bedingung triviaøerweise erfüøøt. c 1 : ‒2 1 f(x) · dx = 1 __ 36 · “ 9 x – x 3 __ 3 § † ‒2 1 = 2 _ 3 2 : ‒ • ‒1 f(x) · dx = : ‒ • ‒3 0 · dx + : ‒3 ‒1 1 __ 36 · (9 – x 2 ) · dx = 0 + 1 __ 36 · “ 9 x – x 3 __ 3 § † ‒3 ‒1 = 7 __ 27 3. Erwartungswert und Streuung einer stetigen Zufallsvariablen kennen Gemäß Kap. 3.1 sind Integrale das stetige Analogon zu Summen. Daher kann man – die Existenz der In- tegrale vorausgesetzt – die Definitionen für den Erwartungswert und die Varianz bzw. Streuung (Stan- dardabweichung) einer diskreten Zufallsvariablen (vgl. Buch 7. Kl. Kap. 6.2 und 6.5) E (X) = μ = ; i = 1 n x i ·P (X = x i ) V(X) = σ 2 = ; i = 1 n (x i – μ ) 2 ·P (X = x i ) bzw. E (X) = μ = ; i = 1 • x i ·P (X = x i ) V(X) = σ 2 = ; i = 1 • (x i – μ ) 2 ·P (X = x i ) auf stetige Zufallsvariablen wie folgt übertragen: Definition Ist f die Wahrscheinøichkeitsdichtefunktion einer stetigen Zufaøøsvariabøen X, so ist der Erweiterungswert E (X) = μ = : ‒ • • x · f (x) · dx und die Varianz V (X) = σ 2 = : ‒ • • (x – μ ) 2 · f (x) · dx x 1 y F A 436 x y 0 1 1 Flächeninhalt = 1 WS 3.1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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