Reichel Mathematik 8, Schulbuch
31 1 Fig. 2: Wachstumsrate der Weltbevölkerung in den letzten 2000 Jahren % 0,00 ‒0,50 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 0 ‒2000 ‒1500 ‒1000 ‒500 So beträgt in Österreich die durchschnittliche An- zahl der Kinder pro Frau nur etwa 1,34 , wobei etwa 2,2 notwendig wären, um die Bevölkerungszahl konstant zu halten. (Es sind deswegen mehr als zwei Kinder, weil Verluste durch Kindersterblich- keit, Unfruchtbarkeit der Kinder usw. auszuglei- chen sind.) Allerdings wird dies in der mit etwa 8 Millionen Menschen konstanten Bevölkerungs- zahl wegen Zuwanderung und gestiegener Lebens- erwartung nicht so gleich sichtbar. Grund für das Ansteigen der Lebenserwartung ist eine bessere medizinische und soziale Absicherung der Bevöl- kerung. Insbesondere waren die Kurven der Le- benserwartung früher durch einen massiven Abfall zu Kurvenbeginn in Folge hoher Kindersterblich- keit geprägt. Die Kindersterblichkeit im ersten Jahr ist heute auf weniger als 0,1% zurückgegan- gen, dafür gibt es aber einen signifikanten Verlust im Bereich der 20- bis 25-Jährigen durch Ver- kehrsunfälle. Fig. 3: Geburten und Sterbefälle 1950 bis 2050 in 1 000 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 0 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 Geburten Vorausschätzung ab 2011 Sterbefälle Österreichs Bevölkerungszahl ist aber trotzdem weitgehend stabil , weil der Bevölkerungsverlust durch Einwanderung ausgeglichen wird. Dies kann F 3 man gut an den Bevölkerungspyramiden ablesen: Fig. 4: Bevölkerungspyramiden im Vergleich Lebensjahre 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0 0 20 20 40 60 80 40 60 80 1000 Personen 1000 Personen männlich weiblich 2050 2010 2030 Allerdings ergeben sich große Probleme beim Übergang von einer wachsenden zu einer stabilen (oder sogar schrumpfenden) Bevölkerung, dies führt nämlich zu einem (vorübergehenden, aber lang dauernden) Überalterungsphänomen der Bevölkerung. Fig. 5: Wandel der Altersstruktur Mio. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 0 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 Vorausschätzung ab 2011 60 und mehr Jahre 15 bis 59 Jahre 0 bis 14 Jahre Die Folgen daraus sind unter anderem • Zunahme der chronischen Krankheiten • Zunahme der Kranken- und Pflegekosten • Rückgang der Kaufkraft • Rückgang unternehmerischer Tätigkeiten • Rückgang der geographischen und sozialen Mo- bilität • Veränderung gesellschaftlicher Leitbilder (von der Jugend zum Alter) Du siehst: Mathematik hilft mit mögliche Zu- kunftsszenarien zu erkennen und diese verant- wortungsvoll zu gestalten! F 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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