Reichel Mathematik 8, Schulbuch
34 Integralrechnung 2 Der letzte Satz motiviert die Definition Gegeben sei eine Funktion f: y = f (x). Wenn f (x) eine Stammfunktion F (x) besitzt, bezeichnen wir die Menge aøøer Stammfunktionen y = F (x) + c (c * R ) aøs das unbestimmte Integraø der Funktion f. Wir schreiben: ∫f·dx oder ∫f (x)·dx und sprechen: „Integraø von f dx“ oder „Integraø von f von xdx“. f (x) heißt in diesem Zusammenhang der Integrand , c heißt Integrationskonstante . Bemerkungen: 1) Das Integralzeichen ∫ möge uns an ein großes S für „ S tammfunktion“ erinnern, das Symbol „ dx “ dar- an, dass „nach x “ integriert wird 1 . Einen genaueren Grund für diese Schreibweise werden wir spä- ter kennen lernen. 2) Wenn nach einem unbestimmten Integral gefragt wird, dürfen wir niemals die Integrationskonstante vergessen. Sie wird im Allgemeinen mit c bezeichnet. Gibt man c einen speziellen Wert, so erhält man eine (die zu c gehörige) Stammfunktion von f . Solange c nicht bestimmt ist, ist auch die Stammfunktion noch unbestimmt ; daher der Name unbestimmtes Integral . 2. Wichtige Stammfunktionen wissen und unbestimmte Integrale berechnen Beispiel B Beweise die øinks stehenden „ Grundintegraøe “! Lösung: Zum Beweis differenzieren wir: 1) : dx= : 1·dx = x + c w y’ = 1 2) : 0·dx = c w y’ = 0 3) : n·x n –1 ·dx = x n + c n * N * w y’ = n·x n – 1 4) : x α ·dx = x α + 1 ___ α + 1 + c α ≠ ‒1 w y’ = x α 5) : x ‒1 ·dx = : 1 _ x ·dx = øn † x † + c x > 0: y = ønx w y’ = 1 _ x x < 0: y = øn (‒x) w y’ = 1 __ ‒x ·(‒1) = 1 _ x 6) : sinx·dx = ‒cos x + c w y’ = sinx 7) : cos x·dx = sinx + c w y’ = cos x 8) : tanx·dx = ‒øn † cos x † + c w y’ = ‒1 ___ cosx ·(‒sinx) = tanx 9) : cot x·dx = øn † sinx † + c w y’ = 1 ___ sinx ·cos x = cot x 10) : e x ·dx = e x + c w y’ = e x 11) : a x ·dx = a x ___ øna + c a * R w y’ = a x ·øna ____ øna = a x 12) : ønx·dx = x·ønx – x + c w y’ = 1·ønx + x· 1 _ x – 1 = ønx 13) : a øogx·dx = 1 ___ øna ·(x·ønx – x) + c w y’ = 1 ___ øna · “ 1·ønx + x· 1 _ x – 1 § = wobei a * R + \{1} = 1 ___ øna ·ønx = a øogx Versuche zu erkøären, wie diese Grundformeøn zustande kommen! Die meisten der Formeln ergeben sich unmittelbar durch „Umkehren“ dir bereits bekannter Ableitungs- regeln für bestimmte Funktionen. 1 Demgemäß sind : a·x 2 ·dx = a·x 3 /3 + c und : a·x 2 ·da = x 2 ·a 2 /2 + c zwei völlig verschiedene Integrale. S 62 S 114 AN 4.2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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