Physik compact, Basiswissen 7, Schulbuch
46 Gravitation 14 Kometen Kometen sind in den Außenbereichen des Sonnensys- tems bei Temperaturen um –260 °C entstanden und bewegen sich auf langgestreckten Ellipsenbahnen um die Sonne. Sie weisen Umlaufszeiten von wenigen Jahrzehnten bis zu Jahrtausenden auf. Da ein Komet jedes Mal in Sonnennähe Materie durch Sublimieren verliert, wird er allmählich kleiner und kann schließ- lich nicht mehr beobachtet werden. Schneidet die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne die Bahn eines sol- chen aufgelösten Kometen, so werden häufig starke Meteorschauer (Sternschnuppenfälle) beobachtet. A1 Suche im Internet aktuelle Informationen über die Kometen im Sonnensystem! Meteore und Meteorite Die am Himmel dahinhuschenden „Sternschnuppen“ sind jedem als faszinierende Erscheinung bekannt. Sie werden als Meteore bezeichnet und kommen zustande, wenn kleine außerirdische Materiestücke von der Erde angezogen werden und in der oberen Atmosphäre verglühen. Erreicht ein Rest dieser Mate- rie den Erdboden, so spricht man von einemMeteorit. Pro Tag erreichen etwa 6500 t außerirdisches Material die Erde. GroßeMaterieklumpen, beispielsweiseeinKleinplanet oder ein Komet, können zur Gefahr für die Erde wer- den: Körper mit Massen über 1000 t durchdringen bei den hohen Geschwindigkeiten von etwa 25000 m/s die Atmosphäre nahezu ungebremst. Da beim Auf- prall die gesamte kinetische Energie des Meteoriten in Wärme verwandelt wird, entstehen in Bruchteilen von Sekunden hohe Temperaturen und hohe Drücke. In der Folge schmilzt und verdampft der einschlagende Meteorit teilweise – Gesteinsbrocken des Meteoriten werden in einem großen Umkreis verstreut. Es wird vermutet, dass vor 65 Millionen Jahren ein Meteorit mit 10 km Durchmesser das Aussterben der Dinosaurier auslöste. 1908 fiel ein 10 Mill. Tonnen schwerer Körper auf sibi- rischen Boden. Im Juli 1994 stürzte der Komet Shoemaker-Levy-9 auf den Planeten Jupiter. Die gewaltigen Explosionen konnten von der Erde aus beobachtet werden. Abb. 46.1 Kometen sind sehr kleine Himmelskörper mit nur wenigen Kilometern Durchmesser. Sie bestehen hauptsächlich aus Eis, Ammoniak und Gesteinsbrocken. In Sonnennähe sub- limiert ein Teil ihrer Materie. Diese wird durch den Sonnenwind von der Sonne weg abgelenkt. Dieser vom Sonnenlicht beleuch- tete Kometenschweif kann schließlich mit freiem Auge beobach- tet werden. Abb. 46.2 Der Halley´sche Komet trägt den Namen des engli- schen Astronomen Halley, der als erster erkannte, dass Kometen kleine Himmelskörper sind, die die Sonne umlaufen. Der Halley´sche Komet konnte zuletzt 1986 beobachtet werden. Er kehrt alle 76 Jahre wieder (Nahaufnahme von der ESA-Sonde Giotto). Abb. 46.3 Der Barringerkrater bei Winslow in Arizona (USA) ist ein Meteoritenkrater von etwa 1200 m Durchmesser. Er entstand vor etwa 50 000 Jahren beim Aufprall eines nur etwa 30 Meter großen Geschoßes. + + Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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