Zeitbilder 7, Schulbuch
Das Internationale Recht • Das Völkerrecht enthält Regeln für die Beziehungen der Staa- ten untereinander. Das größte Problem des Völkerrechts ist seine Durchsetzbarkeit. • Für die Ahndung von Völkerrechts- und Menschenrechts- verletzungen ist der Internationale Gerichtshof in Den Haag verantwortlich. Entwicklung und Ende des „Kalten Krieges“ • Nach dem gemeinsamen Sieg über Hitler-Deutschland ent- wickelte sich rasch eine scharfe Rivalität zwischen der Sow- jetunion und den USA, die als „Supermächte“ die Weltpolitik beherrschten (Bipolarität). • Die UdSSR betrieb in den von ihr besetzten Ländern eine Politik der Sowjetisierung mit der Errichtung von Volksdemo- kratien. Diese bestanden bis zum Wendejahr 1989. • Die USA (Präsident Truman) versuchten mit Wirtschaftshilfe (Marshallplan) und Militärbündnissen (NATO u. a.) das Vor- dringen des Kommunismus einzudämmen (Containmentpo- litik). • COMECON und Warschauer Pakt auf sowjetischer Seite ver- festigten die Blockbildung. Ständige Auf- und Nachrüstung sollte das (atomare) „Gleichgewicht des Schreckens“ auf- rechterhalten. • Eine Reihe von neutralen und „blockfreien“ Staaten (u. a. Jugoslawien, Indien, Ägypten) versuchte, sich aus dem Ost- West-Konflikt herauszuhalten. • Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa mit der „Schlussakte von Helsinki“ 1975 (KSZE). Als ihre Nach- folgeeinrichtung wurde 1995 die OSZE gegründet. • Krisen im Zeitalter des Ost-West-Konfliktes: – Korea Krieg 1950 bis 1953 – Suezkrise 1956 – Bau der Berliner Mauer 1961 – Kubakrise 1962 – Die Ereignisse von 1989 in Europa führten zur Beendigung der Volksdemokratien, zum Abbau der Berliner Mauer und zum Zerfall der Sowjetunion. • In der Zeit des Kalten Krieges kam es zu keiner direkten militärischen Konfrontation zwischen den Supermächten. Die militärischen Konflikte um Einflussgebiete wurden als Stell- vertreterkriege geführt. Dabei wurde besonders Deutschland zu einem zentralen Austragungsort des Kalten Krieges. • 1990 wurde der Kalte Krieg beendet. Akteure der Weltpolitik nach 1945 • In der im Zweiten Weltkrieg siegreichen Sowjetunion blieb Stalins Diktatur noch bis zu dessen Tod im Jahr 1953 erhal- ten. Der XX. Parteitag im Jahr 1956 brachte erstmals genau- ere Informationen über die Verbrechen der Gewaltherrschaft Stalins. • Chruschtschow bemühte sich um Reformen in Partei, Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Nach seinem Sturz erfolgten neue Repressionen unter Breschnew. • Die Planwirtschaft vernachlässigte die Konsumgüterproduk- tion zugunsten der Militärausgaben. Internationale Politik von 1945 bis 1990/91 • Ab 1985 versuchte der neue Generalsekretär M. Gorbat- schow, die Wirtschaft zu reformieren (Perestroika) und die Gesellschaft offener zu gestalten (Glasnost). • Versorgungsprobleme führten im Gefolge eines erfolglosen Putsches gegen Gorbatschow im Jahr 1991 zum Zerfall der Sowjetunion. • Die Reformen Gorbatschows in der Sowjetunion ermutigten politische Kräfte in den europäischen Volksdemokratien zum Widerstand gegen die dort herrschenden kommunistischen Regime. Die kommunistische Herrschaft brach nach und nach zusammen. Ein Demokratisierungsprozess setzte in den Ländern des ehemaligen Ostblocks ein (DDR, Polen, Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien). • Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entwickelte sich die amerikanische Gesellschaft zur Konsum- und Wohlstandsge- sellschaft. Trotzdem leb(t)en viele Menschen in Armut. • Mit Beginn des Kalten Krieges nahmen in den USA eine Haltung des Antikommunismus und ein diesbezüglicher Mei- nungsdruck zu („McCarthyanismus“). • Die Präsidenten Kennedy und Johnson leiteten in den 1960er-Jahren ein umfangreiches Reformprogramm gegen Armut und Rassismus ein. • Der bekannteste Repräsentant der schwarzen Bevölkerung im Kampf gegen den Rassismus war Martin Luther King. Er erhielt 1964 den Friedensnobelpreis; 1968 wurde er ermor- det. • Seit 1965 führten die USA Krieg in Vietnam. Das führte schließlich auch in den USA zu massiven Protesten. • Ebenfalls seit Ende der 1960er-Jahre kämpft die indigene Bevölkerung um eine Verbesserung ihres Rechtsstatus und ihrer Lebenslage. • 1974 musste Präsident Nixon aufgrund der Watergate Affäre zurücktreten. • Präsident Reagan zwang der Sowjetunion einen neuen Rüs- tungswettlauf auf. • In vielen lateinamerikanischen Staaten regierten Militärre- gime. Diese wurden von den USA unterstützt (Lateinamerika als „Hinterhof der USA“). • In Argentinien regierte in den Jahren 1976 bis 1983 eine Mi- litärdiktatur. Die politische und rechtliche Aufarbeitung deren Verbrechen dauert bis in die Gegenwart an. • Japan wurde ab dem Koreakrieg und der kommunistischen Machtübernahme in China zum wichtigsten Bündnispartner der USA in Ostasien. Nach dem Aufstieg zu einer Wirtschafts- großmacht bekommt Japan gegenwärtig den politischen und wirtschaftlichen Aufstieg Chinas und die Folgen der weltwei- ten Finanz- und Wirtschaftskrise zu spüren. • In China übernahmen im Jahr 1949 die Kommunisten unter der Führung von Mao Zedong nach einem Bürgerkrieg die Macht. • Die Kommunisten gestalteten in China auf der Grundlage ihrer Ideologie die Wirtschaft und Gesellschaft in mehreren Schritten um. • Nach internen Machtkämpfen hat sich China seit 1978 unter der Führung von Den Xiao Ping zunehmend mehr der libera- len Wirtschaft geöffnet. Das politische Machtmonopol der kommunistischen Partei blieb jedoch bestehen. 150 Basiswissen Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des Verlags öbv
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