Zeitbilder 4, Schulbuch
10 Ein neues Lebensgefühl in den Großstädten Metropolen In der Zwischenkriegszeit waren viele Menschen fasziniert vom städtischen Leben und den Möglichkeiten, die es bot. Die Großstadt verkörperte mit ihrem Tempo und ihrer Modernität den Fortschritt. Städterinnen und Städter galten als der neue Typ Mensch – schneller, flexibler, einfallsreicher als Menschen vom Land. Für die Kritiker hingegen war die Stadt ein Ort des Verderbens, der Unmoral. Der Großstadtmensch erschien ihnen oberflächlich und entwurzelt. Die „goldenen Zwanzigerjahre“ Zwischen 1924 und 1929 nahm die Wirtschaft in Mitteleuropa einen Aufschwung. Diese Jahre werden daher auch als „Die goldenen Zwanzigerjahre“ bezeichnet. In den Bereichen Kunst, Unterhaltung, Verkehr und Technik kam es zu einer großen Vielfalt und Blüte. Der moderne Lebensstil orientierte sich am Vorbild Amerika. Freilich konnten nur wenige daran teilhaben. Weltstadt Berlin In den Zwanzigerjahren wurde Berlin zum besonderen Anziehungspunkt. In seiner offenen, toleranten Atmosphäre begegneten sich Menschen aus Kunst und Wissenschaft sowie all jene, die angezogen wurden von den neuen Möglichkeiten des Konsums und der Freizeitgestaltung. Warenhäuser, Sportstätten und Zoos entstanden. Das „Berliner Nachtleben“ bot unendlich viele Unterhaltungsmöglichkeiten. Abend für Abend strömten Tausende in die Tanzpaläste, Kabaretts, Kinos, Varietés und Cafés. „Berlin bei Nacht“ bot unendliche Möglichkeiten zur Unterhaltung, falls man das nötige Geld dazu hatte. Dieses Foto aus dem Jahr 1930 zeigt ein typisches Vergnügungsviertel. Einladung zu Fünf-Uhr-Tee: Von Argentinien aus eroberte der Tango Europa. Viele Menschen empfanden diesen körperbetonten Tanz als „unsittlich“, ebenso wie andere „heiße“ Modetänze. (Plakat, 1926) Großstädte ziehen Menschen magisch an Nur zu Prüfzwecken n – Eigentum des Verlags öbv
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