Zeitbilder 4, Schulbuch

118 Ein Land, zwei Völker 1948 – Gründung des Staates Israel Diese Staatsgründung verschärfte einen Konflikt, der die Welt bis heute in Atem hält: Mehrere Kriege,  tausende Tote und eine dauernde Gefährdung des Weltfriedens sind die Folgen. Der Kampf zwischen Israelis und Palästinensern um ein Land –  Palästina – hat Wurzeln, die weit in die Vergangenheit zurückreichen. Der Zionismus Jüdinnen und Juden lebten über 1800 Jahre lang in vielen Ländern verstreut. Als Minderheit waren sie immer wieder Verfolgungen  ausgesetzt. Ihr Wunsch nach einer Rückkehr nach Palästina, der Heimat ihrer Vorfahren, blieb daher stets lebendig. Gegen Ende des 19. Jh. entwickelte sich die Bewegung des Zionismus. Die Zionisten wollten einen eigenen Staat der Juden in Palästina errichten. „Unser“ Land Palästina Jahrhundertelang war Palästina Teil des Osmanischen Reiches. Nach dem Ersten Weltkrieg kam es unter englische Verwaltung. Vor allem zur Zeit des Nationalsozialismus flüchteten tausende  Jüdinnen und Juden nach Palästina. Diese Einwanderer trafen auf eine vorwiegend arabische Bevölkerung („Palästinenser“), die sich in den Jahrhunderten davor in Palästina angesiedelt hatte. Die Palästinenser betrachten Palästina – genauso wie die Juden – als „ihr Land“. Die Teilung des Landes Die Spannungen zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen entluden sich immer häufiger in Gewaltakten. 1947  übergab England seine Verwaltungsrechte an die UNO. Diese beschloss eine Teilung Palästinas in einen arabischen und in einen jüdischen Staat. Keine der beiden Bevölkerungsgruppen war mit dem Teilungsplan zufrieden. Intifada:   1987 begann in den  besetzten Gebieten die „Intifada“* (arab. „abschütteln“), ein von der PLO* organisierter Widerstand  gegen die israelische Besetzung. Kinder und Jugendliche griffen mit Steinen israelische Soldaten an. Im September 2000 besuchte der spätere israelische Ministerpräsident Sharon den Tempelberg in Jerusalem, eine heilige Stätte nicht nur für die jüdische, sondern auch für die arabische Bevölkerung. Die Palästinenser fühlten sich dadurch provoziert, die zweite Intifada wurde ausgelöst. (Fotografie, 2010) Chronologie der amerikanischen Friedensbemühungen (Auswahl) Q März 1979 Israels Ministerpräsident Begin und Ägyptens Präsident Sadat schließen in Camp David den vom US-Präsidenten Carter vermittelten Friedensvertrag, Ägypten erkennt Israel an. September 1993 In Washington unterzeichnen PLO-Chef Jassir Arafat und der israelische Ministerpräsident Izchak Rabin das Oslo-Abkommen. Unter Vermittlung von Präsident Bill Clinton und Norwegen akzeptiert Israel die PLO als offiziellen Vertreter der Palästinenser. Die PLO streicht aus ihrer Charta alle Passagen, die die Vernichtung Israels als Ziel enthalten. Oktober 1994 Unter Clintons Vermittlung unterzeichnen Rabin und König Hussein von Jordanien in Washington einen Friedensvertrag. Oktober 1998 In Wye bei Washington wird ein Abkommen über den Abzug der Israelis aus weiteren palästinensischen Gebieten geschlossen. Im Dezember reist Clinton als erster amtierender US-Präsident zu Gesprächen in die palästinensischen Gebiete. November 2007 Bush lädt den israelischen Regierungschef Ehud Olmert und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nach Annapolis (Maryland) ein. Vereinbart werden direkte Friedensgespräche, die innerhalb eines Jahres eine Zwei-Staaten-Lösung herbeiführen sollen. Die Initiative scheitert. Mai 2009 Beim Antrittsbesuch von Israels Ministerpräsident Netanjahu bei Obama in Washington fordert der US-Präsident Israel zum Siedlungsstopp auf. Bei weiteren Treffen im Weißen Haus ist das Verhältnis der beiden Staaten frostig. Im November verlässt Netanjahu Obamas Amtssitz durch die Hintertür. März 2013 Am 20.3.2013 trifft US-Präsident Obama zu seinem ersten Besuch in Israel ein. Trotz persön- licher Spannungen wird er von Israels Ministerpräsident Netanjahu mit demonstrativer Herzlichkeit empfangen. Netanjahu bekräftigt bei der Begrüßung den Friedenswillen seines Landes. Auch Obama ist zum Auftakt seiner Nahost-Reise um einen positiven Ton bemüht und betont die „unverbrüchliche Bindung“ zwischen beiden Staaten. Obamas viertägige Nahost-Reise führte ihn auch in die Palästinensergebiete und nach Jordanien. (Nach: http://www.wdr2.de/aktuell/nahostkonflikt114.html ) Der Nahostkonflikt – Gewalt ohne Ende? Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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