Zeitbilder 4, Schulbuch
14 Neue Formen in der Kunst Weimarer Republik ist kulturelle Großmacht Weltruhm erlangte Deutschland in der Weimarer Republik besonders auf dem Gebiet der Malerei. Es entstanden unterschiedliche, oft auch gegensätzliche Stilrichtungen. Künstlerinnen und Künstler machten die Schrecken des Krieges und den raschen Wandel der Gesellschaft zu Hauptthemen ihrer Werke. Um das veränderte Lebensgefühl auszudrücken, verwendeten sie neue Ausdrucksformen. Sie experimentierten mit ungewohnten Formen, Inhalten, Farben und Tönen. Expressionismus, Dadaismus und Surrealismus Expressionismus Diese Stilrichtung entstand bereits zu Beginn des 20. Jh. Im Mittelpunkt steht nicht die äußere Erscheinung des Motivs, den Expressionisten ging es mehr um die Gefühle, die es bei den Betrachtenden hervorruft. Großflächige, verzerrte Formen und starke Farbkontraste kennzeichnen diese Richtung. Häufig wird der einsame, verängstigte Mensch dargestellt. Dadaismus Die Vertreter des Dadaismus (ab 1916) wandten sich gegen das bisherige Kunstideal, hauptsächlich das Schöne, Gute und Harmonische abzubilden. Sie wollten die Menschen schockieren. Mit ihrer „Antikunst“ protestierten sie gegen die bürgerliche Gesellschaft. Es entstanden Montagen von Bild- und Textfetzen, auch Material aus dem Alltag fand in Collagen Verwendung. Surrealismus Der Traum spielt eine große Rolle. Beeinflusst von Sigmund Freuds* Erkenntnissen stellten die Surrealisten in ihren Bildern vieldeutige, oft beklemmende, aus dem Unterbewusstsein emporsteigende Traumwelten dar. „Stützen der Gesellschaft“: In diesem Gemälde (1926) gestaltete der Maler George Grosz die dargestellten Figuren durch besondere Merkmale als Vertreter gesellschaftlicher Gruppen. „Die Weißenhofsiedlung“: Die Siedlung in Stuttgart wurde nach den Prinzipien des Bauhau-Stils errichtet – klare, geradlinige Architektur, schnörkellose Formgebung, rationelle Fertigung. (Luftbild, 1927) Du bist dran • Beschreibe die Bildinhalte. Identifiziere vor allem die „Typen der Gesellschaft“ (Parlamentarier, Jurist, Geistlicher, Pressevertreter, Offizier). • Erläutere, welche Einstellung der Maler wohl zu den „Stützen der Gesellschaft“ hatte. Künstlerinnen und Künstler suchen neue Antworten Nur zu Prüfz eck n – Eigentum des Verlags öbv
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