Zeitbilder 4, Schulbuch
16 Not und Arbeitslosigkeit nach Kriegsende Wirtschaftliche Probleme und Krisen Einige Länder Europas kämpften in der unmittelbaren Nachkriegszeit (1918–1923) mit einer riesigen Inflation* (siehe S. 30). In Österreich und Deutschland kam es sogar zu einer vollständigen Geldentwertung. Ursachen dafür waren die Rückzahlungen der Kriegsschulden und die Finanzierung der Staatsausgaben. Zu den Opfern der Inflation zählten vor allem Angehörige des Mittelstandes. Sie wurden um alle ihre Ersparnisse gebracht. Hohe Arbeitslosigkeit Sie war ein Kennzeichen der ersten Nachkriegsjahre. Besonders heimkehrende Soldaten fanden keine Beschäftigung. In den Jahren zwischen 1924 und 1929 erholte sich die Wirtschaft leicht. Eine ziemlich hohe Arbeitslosigkeit blieb aber bestehen. Die Weltwirtschaftskrise Der „Schwarze Freitag“ Am 24. Oktober 1929 kam es zu einem verheerenden Aktiensturz an der New Yorker Börse. Dieser löste die bis dahin größte Weltwirtschaftskrise in der Geschichte aus. Ursachen Nach dem Krieg blühte die Wirtschaft in den USA. Konsumgüter wie Autos, Elektrogeräte und Luxusartikel wurden in großen Mengen produziert. Viele Bürgerinnen und Bürger konnten sie nun kaufen. Banken vergaben bedenkenlos Kredite. Viele Amerikanerinnen und Amerikaner kauften „auf Pump“ Aktien, um schnell viel Geld zu machen. Bald wurde in Industrie und Landwirtschaft aber mehr produziert, als man verkaufen konnte. Die Preise fielen, Betriebe mussten schließen, Arbeiterinnen und Arbeiter wurden entlassen, Bauernfamilien verloren ihre Höfe. Viele Menschen befürchteten nun einen Kursverfall ihrer Aktien. Dem wollten sie durch einen raschen Verkauf zuvorkommen. The American Way: Auch in den reichen USA milderten sich die Folgen der Weltwirtschaftskrise erst gegen Ende der 1930-er Jahre ab. Das Bild wurde im Bundesstaat Kentucky aufgenommen. Es zeigt eine Schlange von Menschen vor einem Plakat, das den „höchsten Lebensstandard der Welt“ als Ergebnis des „American Way“ anpreist. Die Menschen stellen sich an, um nach einer Flutkatastrophe Lebensmittel und frisches Wasser zu bekommen. (Fotografie von Margaret Bourke-White, 1937) Kurssturz an der Börse: Dieses Foto zeigt die Panik, die der Kurssturz am „Schwarzen Freitag“ am 24. Oktober 1929 an der Börse in der New Yorker Wall Street auslöste. Deutsche Briefmarken aus den 1930-er Jahren zeigen deutlich die rasant ansteigende Inflation. (Scan, 2009) Arbeitslosigkeit und Weltwirtschaftskrise Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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