Zeitbilder 4, Schulbuch

19 1920-er Jahre in einer schwierigen Situation: Viele waren mit den Gebietsgewinnen in Tirol und Istrien unzufrieden. Es gab politische Unruhen und wirtschaftliche Probleme. Benito Mussolini, der „Duce“ (Führer) Manche sahen in ihm den „Retter in der Not“: 1919 hatte er faschistische „Kampfbünde“ gegründet. Er wollte Italien zur Größe des Römischen Reiches zurückführen. Als seine Hauptgegner sah er die Sozialisten und Kommunisten, die eingeschüchtert und terrorisiert wurden. Unterstützt wurde er von vielen Großgrundbesitzern und Fabriksherren. Diese hofften, die Faschisten würden die aufbegehrenden Arbeiterinnen und Arbeiter unter Kontrolle halten. Während einer Regierungskrise 1922 drohte Mussolini, Rom von seinen Stoßtrupps erobern zu lassen, falls er nicht zum Regierungschef ernannt werde. Der König beauftragte ihn schließlich mit der Bildung einer Regierung. Italien wird eine faschistische Diktatur Anfangs behielt Mussolini das parlamentarische System noch bei. Schrittweise jedoch verwandelte er Italien in eine Diktatur. Jugendliche sollten nach Mussolinis Grundsatz „glauben, gehorchen, kämpfen“ erzogen werden. Um die Arbeiterschaft zu gewinnen, verkündete er Sozialgesetze und Programme zur Arbeitsbeschaffung. Eine eigene Interessenvertretung aber war der Arbeiterschaft verboten. In Wirklichkeit verschlechterten sich ihre Lebensbedingungen: 1934 konnte sich ein italienischer Landarbeiter nur die Hälfte von dem kaufen, was er 1926 bekommen hatte. Der deutsche Diktator Hitler bewunderte den „Duce“ und seine Methoden. 1923 versuchte er nach dem Vorbild des „Marsches auf Rom“ einen Putsch, der jedoch scheiterte. Marsch auf Rom: Die italienischen Faschisten behaupteten, sie hätten ihre Machtergreifung 1922 ihrem „Marsch auf Rom“ zu verdanken. In Wirklichkeit zogen Mussolinis Truppen erst am Tag, nachdem der König dem „Duce“ (auf dem Foto Zweiter von links, im Anzug) die Macht übertragen hatte, in der Hauptstadt ein. Kinder in Uniform: Mitglieder der „Figli della Lupa“ (= Söhne der Wölfin), einer faschistischen Jugendorganisation mit 6- bis 8-jährigen Kindern, marschieren in Dreierreihen. (Fotografie, 1937) Du bist dran • Gestaltet eine Plakatwand gegen Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus*. • Diskutiert, welche Maßnahmen gegen Neonazismus und Rechtsradikalismus ergriffen werden könnten: Was müssten Staat, Medien, Öffentlichkeit, Gesetzgeber, Schulen und jeder/jede Einzelne dagegen tun? Schaut nicht weg! Ihr könnt etwas gegen Hass und Terror von rechts tun! Faschistische Bewegungen haben in den letzten Jahren vermehrt Zulauf. Neonazis demonstrieren mit dem Hitlergruß auf Straßen, beschmieren jüdische Grabsteine, verprügeln Andersdenkende oder hetzen Menschen mit Migrationshintergrund zu Tode. (Fotografie, 2008) Zwischenkriegszeit – Zeit der Widersprüche Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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