Lasso Lesebuch 3, Schulbuch

Miteinander 11 In Rudolfs Bauch ist schon ein lautes Knurren zu hören. „Jetzt“ , murmelt Rudolf vergnügt, „jetzt wird das Nüsslein geknackt. Wie der Kern doch herrlich duftet.“ Das scheint nicht nur Rudolf zu riechen, sondern auch ein Eichhörnchen. „Tag, Herr Rudolf, wollte nur mal Guten Tag sagen. OH!!!! Was sehe ich denn da? Nein, ist das die Möglichkeit? Das ist ja meine Nuss, die ich vor langer Zeit verloren habe. Ich erkenne sie genau wieder. Sehr lieb von Ihnen, dass Sie das Nüsslein aufbewahrt haben.“ – Und schon ist der Nusskern im Knabbermaul des Eichhörnchens verschwunden. Der arme Rudolf. Nun liegt nur noch der Käse auf dem Tisch. „Ich kriege den Käse! Ich will den Käse!! Ich schwöre, dieser Käse gehört mir, mir ganz allein.“ Rudolf will sich den Käse gerade schnappen, da springt das ganze Stück vom Teller und läuft davon. An der Tischkante bleibt es liegen und Rudolf hört: „Links, links, links zwo drei vier – links, links, Ameisentruppe Halt, alle Mann stillgestanden! Rudolf Ratte, die Ameisen bitten dich um diesen Käse.“ Rudolf bettelt und fleht, sie mögen ihm doch dieses Stück lassen. Sein allerletztes. Aber dann sieht Rudolf die kleinen Ameisen auf dem großen Käse. Und er denkt: „Für mich ist dieses Stück nur ein Biss und ein Schluck. Die Ameisen aber könnten Monate davon leben.“ Und er gibt sein letztes Stück Käse, und sein Magen knurrt ein langes und tiefes „Servus“ dazu. Naja, Rudolf ist eben ein wirklicher Freund. Folke Tegetthoff 35 40 45 50 55 60 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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