Lasso Lesebuch 3, Schulbuch

Miteinander 13 AH P Seite 7 „Sei doch nicht so traurig“ , sagte sie. „Ich habe auch elf Fehler. Aber meine Mutter diktiert mir jetzt jeden Tag eine Seite, das hilft bestimmt. Das musst du auch machen.“ Plötzlich bin ich wütend geworden. Die hatte ja keine Ahnung! „Halt doch die Klappe!“ , habe ich sie angebrüllt und dann musste ich heulen. Regine ist neben mir stehen geblieben. „Was ist denn los?“ , hat sie immer wieder gefragt. Da habe ich ihr alles erzählt. Sie hat zugehört und ein ganz komisches Gesicht gemacht und nichts mehr gesagt. Kein Wort. Nicht mal „auf Wiedersehen“. Zu Hause stand ein Haufen Geschirr herum, das musste ich abwaschen. Danach bin ich auf die Straße gegangen. Hausaufgaben habe ich nicht gemacht. Ich habe mich auf die Treppenstufen gesetzt und gedacht: „Es hat ja doch keinen Zweck.“ Auf einmal stand Regine neben mir. „Tag, Lena“ , sagte sie. „Ich will dich abholen.“ „Warum denn?“ , fragte ich und dachte: „Das meint sie ja doch nicht ernst.“ „Du sollst mit zu uns kommen“ , sagte sie. „Dann können wir zusammen mit meiner Mutter Diktat üben.“ „Warum denn?“ , fragte ich wieder und da sagte Regine: „Weil du auf- steigen sollst. Ich möchte gern mit dir in einer Klasse bleiben.“ Wirklich, das hat sie gesagt. Genau so! Zuerst wollte ich es immer noch nicht glauben. Aber dann bin ich zu ihr gegangen und vielleicht wird jetzt alles gut. Irina Korschunow 25 30 35 40 45 50 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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