Lasso Lesebuch 4, Schulbuch

In einer anderen Zeit 115 AH P Seite 33 sie die übrigen Rohre mit Ofenruß schwarz. Die Rohre steckten sie dann durch alle Schießscharten und Löcher in der baufälligen Mauer. Die ganze Nacht vor dem drohenden Angriff arbeiteten sie alle, Männer und Frauen, fieberhaft. Als die Bayern und Franzosen sich am nächsten Morgen der Stadt näherten, trauten sie ihren Augen kaum: Sie hatten erwartet, dass sich die Stadt ohne großen Kampf ergeben würde, und nun starrten ihnen aus allen Löchern und Schießscharten die Mündungen von Kanonen- rohren entgegen! Hinter den Mauern aber ertönten lautes Waffenklirren, Trommelwirbel, Kriegstrompeten … Alle Bewohner von Dürnstein, Männer, Frauen und Kinder, klapperten, klirrten und schepperten mit Töpfen und Deckeln, mit Küchengerät und eisernem Werkzeug, so laut sie konnten. Die Angreifer waren verwirrt. Niemals hätten sie gedacht, dass dieses kleine Städtchen so stark verteidigt würde. Da musste sich wohl eine ganze Armee verstecken, dachten sie. Da lohnte es nicht anzugreifen und womöglich Verluste einzustecken. Die feindliche Armee zog also weiter. Die schlauen Dürnsteiner atmeten auf. Sie mussten zwar nun alle ihre Brunnen reparieren, aber ihre Stadt hatten sie gerettet. Friedl Hofbauer/Anna Melach 15 20 25 30 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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