Lasso Lesebuch 4, Schulbuch

Durch das Jahr 145 Nele: Nein, ich möchte dem Christkind etwas schenken. Alle Leute rennen und jagen, dass sie viele Geschenke zusammenbekommen. Weil das Christkind von fast allen vergessen wird, will ich ihm etwas schenken. Der Junge lacht und läuft fort. Nele sieht schräg gegenüber ein hell erleuchtetes Haus. Davor steht ein Auto. Ein Mann mit Pelzmantel ist gerade dabei, seinen Arm mit Päckchen und Paketen zu beladen. Es sind sehr viele. Nele hebt ein Päckchen auf, das hinuntergefallen ist. Mann: Willst du etwas haben? Nele: Nein, ich habe schon alles! Mann: Donnerwetter, das habe ich noch nie gehört. Alle wollen doch etwas haben. Die Frau, die Tanten, die Töchter und Schwiegertöchter, die Eltern und noch viele andere … Nele: Was haben sie sich gewünscht? Mann: Einen ganzen Sack voll: ein Fahrrad, eine elektrische Eisenbahn, eine Kamera, ein Seidenkleid. Mir hängt das alles zum Hals raus. Spaß macht das nicht. Eigentlich sollte man … Aber das ist nichts für dich. Nele: Und was wünschst du dir? Mann: Ich? – Ich habe verdammt wenig Zeit. Man kommt nicht zu sich selber. Vor dem Fest gibt es viel zu tun. Wo gehst du hin? Nele: Nach Bethlehem zum Christkind! Nele geht in das nächste Haus. Eine alte Frau sitzt am Fenster und weint. Nele: Was tust du hier? Frau: Ich warte, bis es dunkel ist. Nele: Weshalb bist du so traurig und allein? Frau: Mein Mann ist gestorben. Meine Kinder sind verheiratet und haben selber wieder Kinder. Nele: Besuchen sie dich nicht? Frau: Manchmal! Heutzutage haben alle wenig Zeit. Und Weihnachten will man unter sich sein. Schön, dass du mich besuchst. Das ist gut für unsereins. Nele unterhält sich noch eine Weile mit der alten Frau, dann geht sie weiter. Hier irgendwo muss doch Bethlehem sein! Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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