Lasso Lesebuch 4, Schulbuch
In einer anderen Zeit 94 BiSt P Die Kinder können Bücher und Texte nach eigenem Interesse in verschiedenen Medien selbst auswählen; literarische Angebote zur Erweiterung ihres Selbst- und Weltverständ- nisses sowie zur Unterhaltung nutzen. Während der warmen Jahreszeit lebte Merutis Stamm in Zelten aus Tierfellen. Die waren für die Jäger und ihre Familien leicht zu transportieren, denn auf der Suche nach Wild wanderten sie ständig umher. Mit dem ersten Frost aber zogen sie in ihre Höhle im Schutz eines überhängenden Felsens. Seit Generationen schon traf man sich hier, um den Winter zu überstehen. Die Höhle ist sehr breit und tief. Davor ist eine Art Plattform, von der aus man das Tal überblicken kann. In der Höhle brennt ständig ein Feuer. Die Feuerstelle liegt etwas vertieft im Boden und ist von einem Kranz aus flachen Steinen umgeben. Zwei Frauen und zwei Kinder wärmen sich dort gerade auf. Ein Geräusch von draußen lässt sie aufhorchen. „Das ist Meruti“, ruft eines der Kinder. Alle eilen nach draußen. Das Fell, das als Schutz vor Kälte und Wind vor dem Eingang der Höhle hängt, wird beiseitegeschoben. Tatsächlich, die Jäger kommen den Weg herauf. „Sie haben ein Rentier erlegt“, sagt eine der Frauen. „Und was für ein großes!“, ruft die andere. „Das Fleisch wird uns eine Weile reichen, und aus dem Fell können wir neue Kleider machen.“ Die Jäger legen das Ren auf die Plattform vor der Höhle, damit alle es bewundern können. Muk, der älteste der Männer, erzählt ausführlich, wie Meruti den tödlichen Speer auf das Tier geschleudert hat. Dann nimmt sich jeder der Männer und Frauen einen von den scharfkantigen Feuersteinen, die in einer Ecke der Höhle aufbewahrt werden, und schneidet für die erste Mahlzeit einige Stücke Fleisch aus dem Rentier. Meruti trägt sie zum Feuer und Taori, die jüngste der Frauen, brät sie auf der Glut. 5 10 15 20 25 30 Eine Mahlzeit in der Höhle 8 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv
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