Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

Saurier Heute lebende Reptilien sind wechsel- warm (ihre Körpertemperatur und damit ihre Aktivität sind von der Umgebungs- temperatur abhängig). Vögel und Säuger sind gleichwarm, sie halten ihre Körper- temperatur durch eigene Wärmeproduk- tion (Stoffwechsel) aufrecht. Ein Feder- bzw. Haarkleid schützt vor Wärmeverlust. Lange wurde vermutet, dass die Saurier, als Reptilien, wechselwarm waren. Neues- te Fossilienfunde einer Saurierart, die vor rund 160 Millionen Jahren in Sibirien lebte (gut erhaltene Hautabdrücke mit unterschiedlichen Arten von Schuppen und federartigen Strukturen), lassen nun darauf schließen, dass viele Saurierarten (vielleicht alle?) gleichwarmwaren und ein Federkleid zur Wärmeisolierung hatten. Kreide-Tertiär-Grenze früher wurden Paläo- und Neogen als Tertiär zusammengefasst; als mögliche Ursache für das Massensterben wird ein Meteoriteneinschlag angenommen, der auch zum Aussterben vieler anderer Tier- gruppen, wie zB dem der Ammoniten (Leitfossilien für die Zeitspanne vom Unterdevon bis Ende Kreide; ~300 Mio. Jahre) führte. Eiszeitalter ist gekennzeichnet durch einen Wechsel von Warm- und Kaltzeiten. Die Kaltzeiten werden im Alpenraum nach den bayrischen Flüssen als Günz, Mindel, Riß undWürm bezeichnet. Mesozoikum (Erdmittelalter) vor 248–65 Mio. Jahren Trias vor 248–206 Mio. Jahren Im Tierreich ist die starke Zunahme der Artenvielfalt der Reptilien charakteristisch (ua. Krokodile und Eidechsen). Saurier treten erstmals auf und breiten sich über alle Erdteile aus. Vielfältige Lebensbedingungen und -möglich- keiten führen zur Entstehung ganz unterschiedlich ange- passter Arten. Als Vorläufer der Säugetiere tritt zu Trias­ beginn Cynognathus (siehe Seite 109) auf, in der späteren Trias entwickeln sich die ersten Säugetiere (wenige Zenti- meter große, mausähnliche Tiere). Die Ginkgogewächse (siehe Seite 110) entfalten sich. Jura vor 206–144 Mio. Jahren Fisch-, Flug- und Landsaurier beherrschen alle Lebens­ räume. Ihr Artenreichtum ist größer als der der heutigen Säugetiere. Auch gibt es Urvögel ( Archaeopteryx ; siehe Seite 109). In der Pflanzenwelt dominieren Nadelbäume, Ginkgogewächse und Fächerpalmen. Kreide vor 144–65 Mio. Jahren Erste Vögel erscheinen. Die Säugetiere sind durch Beutel­ tiere, Halbaffen und Insektenfresser vertreten. Fossilienfun- de belegen, dass Vögel und Säugetiere Reptilienvorfahren haben. Vorherrschende Tiergruppe sind nach wie vor die Saurier, die allerdings vor 65 Mio. Jahren, am Ende der Kreidezeit, von der Erdoberfläche verschwinden ( Kreide- Tertiär-Grenze ). Die ersten bedecktsamigen Blütenpflan- zen (Laubbäume) treten auf, parallel dazu entwickeln sich die ersten blütenbesuchenden Insekten. Känozoikum (Erdneuzeit) vor 65 Mio. Jahren bis heute Paläogen vor 65–24 Mio. Jahren Nach dem vorangegangenen Massensterben können sich Säugetiere wie Urpferde, erste Hominoiden (menschen­ ähnliche Säugetiere), Kaninchen, Urraubtiere, Huftiere etc. zu großer Formenvielfalt entwickeln. Auch Spinnen und Schnecken weisen eine große Artenvielfalt auf. Unter den Landpflanzen werden die bedecktsamigen Blütenpflanzen vorherrschend, was zu einer explosionsartigen Vermehrung der Insekten führt. In Folge zeigen auch Vögel und insekten- fressende Kleinsäuger eine große Artenvielfalt. Die Nackt­ samer, die noch immer weit verbreitet sind, haben den Höhepunkt ihrer Entwicklung bereits überschritten. Neogen vor 24–2,4 Mio. Jahren Zu Beginn des Neogens spalten sich die Vorfahren der Men- schenaffen von den Hominoiden ab, vor 5 bis 7 Mio. Jahren trennen sich Menschen- und Schimpansenlinie. Quartär vor 2,4 Mio. Jahren bis heute Zu Beginn des Quartärs tritt die Gattung Homo (siehe Seite 120) erstmals auf. Das ältere Quartär (Pleistozän; bis vor rund 10000 Jahren) ist das Eiszeitalter . Während der Kaltzeiten sind etwa 32 % der Erdoberfläche vergletschert. Aufgrund der Vereisung verschiebt sich das Vorkommen vieler Pflanzen und Tiere in den wärmeren Süden, andere sterben aus. Tiere wie Höhlenbär, Wollhaarnashorn, Riesen- hirsch und Mammut sind an die Kälte angepasst. 67  Verlauf der Stammesgeschichte imMesozoikum und Känozoikum 68  Schädel des Sauriers Tyrannosaurus rex (Modell) 69  Fossiles Skelett des Urpferdes Hyracotherium 70  Rekonstruktion eines Mammuts Arbeitsheft Seite 36, 38 M 119 Übersicht über die Entwicklung der Lebewesen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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