weltweit 3, Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

Den Wandel in der Arbeitswelt erkennen M1 Unsere Arbeitswelt verändert sich. „Ich erinnere mich noch gut an den Holzgeruch in der Werkstatt meines Vaters“, erzählt Herr Zoller und zeigt ein Foto her. Sein Vater war Tischler und hat in den 1960er-Jahren die Vitrinen für das Gemeindemuseum gezimmert. Herr Zoller wollte immer schon Maschinen bauen und besuchte deshalb die Höhere Technische Lehranstalt. Heute ist er Abteilungsleiter in einem Auto- mobilkonzern. Bauer wie sein Großvater oder Tischler wie sein Vater zu werden, war für ihn nie eine Frage. „Und anscheinend hat sich meine Tech- nikbegeisterung weitervererbt“, meint er schmunzelnd, da seine Tochter Diplomingenieurin für Umwelttechnik ist. Sie arbeitet für ein kleines Planungsbüro, das Aufträge für Kunden aus der ganzen Welt abwickelt. Von der Agrar- zur Dienstleistungsgesellschaft Die Familiengeschichte der Familie Zoller ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich Österreichs Wirtschaft im Laufe der Generationen verändert hat. Waren früher der primäre und der sekundäre Wirtschaftssektor sehr stark in der Wirtschaft vertreten, so erwirtschaften heute rund 73% der Beschäftigten ihr Geld im tertiären Sektor. Dieser ist von einer starken Dynamik geprägt: Ständig entsteht die Nachfrage nach neuen Dienstleistungen, wodurch sich die Vielfalt an Geschäftsfeldern erhöht. Dieses Phänomen nennt man Tertiärisierung . Ein Wirtschaftsbereich, an dem man diese Entwicklung gut erkennt, ist die IT-Branche. So gibt es heute in vielen Firmen bereits Social- Media-Beauftragte, die neben der Website auch Seiten auf Facebook, Twitter und anderen Plattformen betreuen. Von der Schreibmaschine zum Tablet PC Der Einfluss der Computertechnologie ist jedoch in der gesamten Arbeits- welt zu spüren. Innovationen wie E-Mails, Server und Webcams ermöglichen es Unternehmen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit anzuheuern und zu koordinieren. Firmen wird überall der Zugang zu Dienstleistungen ermöglicht, unabhängig von der geographischen Lage. So können etwa österreichische Unternehmen ihre Buchhaltung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Indien erledigen lassen – eine E-Mail mit den Daten genügt. Aber auch die Produktivität der einzelnen Beteiligten am Arbeitsmarkt lässt sich durch technologischen Fortschritt steigern. Die Produktivität gibt an, was eine einzelne Person für das Unternehmen leisten kann. Sie zeigt, was mit welchen Mitteln produziert wird. Musste man z. B. früher mühsam und zeitaufwändig mit einer Schreibmaschine Dokumente erstellen, geht dies heute in einem Bruchteil der Zeit am Computer. 1 Klassenaufgabe: a) Sammelt Berufe, die eure Urgroßeltern, Großeltern und Eltern ausgeübt haben bzw. ausüben, und ordnet sie den drei Wirtschaftssektoren zu. b) Ergänzt anschließend eure Berufswünsche. 2 Statistik auswerten: a) Berechne die fehlenden Angaben in M2. b) Stelle M2 grafisch dar. Du bist dran Zahl der Beschäftigten in Österreich nach Wirtschaftssektoren 2001 2011 +/– (%) primärer Sektor 149 500 176 914 +18,3 sekun- därer Sektor 1 000 338 966 962 tertiärer Sektor 2 420 450 3 023 288 gesamt 3 570 288 4 16 M2 60 Arbeitswelt im Wandel Nur 7 164 zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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