MiniMax 1, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

7 Diese beinhalten die Formate „Fit mit MiniMax “, „Froschauf- gaben mit Köpfchen“ und „Hundeaufgaben mit Pfiff“. „Fit mit MiniMax “ sind Partnerübungen, die auf spiele- rische und zugleich effiziente Art gründlich den Lernstoff wiederholen und festigen. „Froschaufgaben mit Köpfchen“ sind Aufgabenmuster, die mit einem offenen Ende die Schülerinnen und Schüler zum Weiterdenken anregen und eine Vielzahl weiterer Aufgaben ermöglichen. Darüber hin- aus fordern diese zur Selbstkontrolle auf. „Hundeaufgaben mit Pfiff“ sind offene Aufgabenstellungen, die in Anleh- nung an das zuvor Erlernte gelöst werden können. Diese Aufgaben ermöglichen es, den Schwierigkeitsgrad indivi- duell zu setzen. 1.2.3 E-I-S-Prinzip MiniMax baut auf dem aktuellen Forschungsstand der Ma- thematikdidaktik und den entsprechenden Erkenntnissen auf. Im Folgenden sei exemplarisch die Berücksichtigung des E-I-S-Prinzip (enaktiv – ikonisch – symbolisch) erläutert. 59 Lehrerkartei 12 Lernziel/Kompetenz: PlusaufgabendemBild entnehmen. Plusaufgaben + = + = + = + = + = + = + = + = FindeAufgaben imBild.VergleichemitanderenKindern. 2 + = 4 4 + 3 =7 1 58 Lehrerkartei 12 Lernziel/Kompetenz: HandlungsbezogenesVerb „dazugeben“. Plusaufgaben 2+4= 6+1= 3+2= 5+3= 7+2= 0+4= 8+0= 4+5= Gibdazu. 1 2 + = + = + = + = + = + = + = + = 2 2 4 5 6 7 8 8 9 9 3plus2 istgleich5. Ichgebe2dazu. 3+2= 69 Lehrerkartei 13 Lernziel/Kompetenz: Plusaufgaben vervollständigenund lösen. Plusaufgabenüben Übe schlau. 1 Rechneundmalean. 2 6 4+2= 3+0= 6+3= 5+2= 5+5= 2+1= 7+2= 3+4= 1+5= 2+8= 3+3= 0+9= 6+2= 5+3= 1+4= 3+1= 3 3 4 5 6 6 6 7 7 8 8 9 9 9 10 10 5 2+3= 3+6= 4+1= 5+5= 5+0= 2+7= 4+5= 1+9= 6+4= 5 9 10 HundeaufgabenmitPfiff ImmerdasgleicheErgebnis. 3 + = + = + = + = + = + =7 + =7 + =7 + =7 + =7 7 1 6 + =5 + =5 + =5 + =5 + =5 5 1 4 + =8 + =8 + =8 + =8 + =8 8 enaktiv ikonisch symbolisch Das E-I-S-Prinzip geht auf Jerome BRUNER 3 zurück. Der Lernprozess des Kindes sollte drei verschiedene Darstel- lungsebenen durchlaufen, die sich durch ihren Abstrak­ tionsgrad unterscheiden. Auf der enaktiven Ebene wird der Lerngegenstand durch eigenständige Handlungen des Kindes erfasst. In MiniMax wird bei vielen Aufgaben durch die Darstellung des Hand- symbols dazu aufgefordert, Arbeitsmittel bei der Lösung zu nutzen, um die Aufgabe handelnd nachzuvollziehen. Bei der Einführung der Addition bedeutet das beispielsweise, dass das Kind die Aufgabe 4 + 3 = 7 durch das Legen von vier Plättchen im Zehnerfeld und Dazulegen von drei Plätt- chen nachvollzieht und die Gesamtmenge bestimmt. 3 Bruner, J. S.: Der Prozess der Erziehung, Berlin, 1994 Auf der ikonischen Ebene wird der Lerngegenstand durch Abbildungen oder Zeichnungen visualisiert. Im Bei- spiel der Addition bedeutet das bei MiniMax , dass das Kind Plättchen aufmalt und darüber die Gesamtmenge bestimmt, oder die Abbildungen von Plättchen sieht, die entsprechende Aufgabe nennt und löst. Kindern, die sich damit schwertun, bleibt die Möglichkeit, vorher auf der enaktiven Ebene die Aufgaben zu lösen. Zuletzt folgt die symbolische Ebene, auf der Sachver- halte nur noch durch Zeichen (Ziffern und Rechenzeichen) dargestellt werden. Die Ebenen sollen aber nicht nur mit steigendem Ab­ straktionsgrad durchlaufen werden. Ebenso wichtig ist der flexible Wechsel zwischen den Ebenen. Kinder sollen bei- spielsweise eine Aufgabe in eine Rechengeschichte über- setzen können (symbolisch in ikonisch oder enaktiv). Dies ist eine gute Vorübung für das Verständnis von Sachaufga- ben. In MiniMax wird dieser Wechsel zwischen den Darstel- lungsebenen gefordert und gefördert. 1.2.4 Methodische Prinzipien Selbstständiges und selbstverantwortliches Lernen Je nach Unterrichtsgestaltung kann jeder MiniMax -Schul- buchteil von den Kindern im individuellen Tempo bearbeitet werden. Das selbstständige Arbeiten wird durch folgende Fak- toren erleichtert: –– strukturierter Aufbau, –– intuitive Symbole, –– ausgewählte und gut eingeführte didaktische Materi- alien, –– visuell klar dargestellte Einführungssituationen mit den Leitfiguren Mini und Max, –– eine immer wiederkehrende Schrittfolge (E-I-S), –– keine bzw. kurze schriftliche Aufgabenstellungen in Klasse 1, –– beispielhaft vorgegebene Lösungen von Teilaufgaben, –– immer wiederkehrende Aufgabenformate, –– Selbstkontrollmöglichkeiten zur Motivation: durch die Aufgabenformate an sich, durch vorgegebene Lösungszahlen, durch die „Das-kann-ich-schon“-Seiten im Lernplaner. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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