BioTOP 2, Schulbuch
B 1 Mikroskopische Aufnahme einer Amöbe B 3 Die Nahrungsaufnahme bei der Amöbe (Schema) Nahrung wird umflossen. Unverdauliche Reste werden ausgeschieden. Es bildet sich ein Nahrungs- bläschen. Zellkern Nahrungs- bläschen Scheinfüßchen Außenplasma Innenplasma B 2 Der Aufbau einer Amöbe (Schema) 14 Weitere tierische Einzeller Wurzelfüßer Die bekanntesten Wurzelfüßer sind die Amöben oder Wechseltierchen ( B 1 ). Amöben bewegen sich, anders als Pantoffeltierchen, sehr langsam fort und verändern dabei ständig die Gestalt. Das Zellplasma der Amöben kann Ausstülpungen bilden, die sich in ihrer Form verändern können. Diese Ausstülpungen werden Scheinfüßchen genannt ( B 2 ). Auf einer Seite des Körpers werden Ausstülpungen der zähflüssigen Plasmahülle gebildet. In diese fließt das innere, flüssigere Zellplasma nach. Durch das Abfließen des Zellplasmas auf der anderen Seite der Amöbe wird dort das Scheinfüßchen eingezogen. Die Amöbe bewegt sich mithilfe der Scheinfüßchen kriechend fort. Neben der Fortbewegung dienen die Scheinfüßchen auch der Nahrungsaufnahme. Trifft eine Amöbe auf einen anderen Einzeller oder eine Bakterienzelle, beginnt sie, die Beute zu umfließen und schließt sie so ein ( B 3 ). Wenn die Beute ganz von Zellplasma umhüllt ist, hat sich ein Nahrungs- bläschen gebildet. In diesem Nahrungsbläschen wird die Beute verdaut. Die Nährstoffe werden in das Zellplasma aufgenommen, die unverdau- lichen Reste über die Körperoberfläche ausgeschieden. Die Amöbe vermehrt sich wie alle Wurzelfüßer durch Zweiteilung . Es entstehen zwei Tochterzellen, die beide wieder auf die Größe der ursprünglichen Zelle heranwachsen. Sind die Umweltbedingungen schlecht, umhüllt sich die Amöbe mit einer Schleimschicht. So ruht sie, bis sich die Umweltbedingungen wieder verbessert haben. Als Parasiten können bestimme Amöbenarten zu der schweren Darmerkrankung Amöbenruhr führen. Die Erreger gelangen durch das Trinken von verunreinigtem Wasser oder durch verunreinigte Nahrungsmittel (zB rohes, ungewaschenes und ungeschältes Obst und Gemüse) in den Darm des Menschen. Dort vermehren sich die Amöben und lösen die Amöbenruhr aus. Diese Infektionskrankheit tritt beson- ders in tropischen und subtropischen Regionen auf. Bei Reisen in Staa- ten, die in diesen Regionen liegen, wie Thailand, Indien oder Kenia, ist besonders auf Hygiene zu achten. Brunnenwasser, Wasser aus Wasser- leitungen und rohes Obst und Gemüse sollten gemieden werden. Sporentierchen Sporentierchen leben ebenfalls als Parasiten . Die Erreger der Malaria , einer tropischen Fieberkrankheit, sind Sporen- tierchen. Sie vermehren sich in den roten Blutkörperchen und bringen sie zum Platzen. Beim Platzen der Blutkörperchen werden die neu gebildeten Sporentierchen frei. Der Körper reagiert darauf mit einem Ansteigen der Körpertemperatur. Dadurch können die Stoffwechsel- vorgänge und die Bildung der weißen Blutkörperchen beschleunigt werden. So kommt es zu den für Malaria charakteristischen Fieber- schüben. Arbeitsblatt 726qj6 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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