BioTOP 3, Schulbuch

B 1 Händische Getreideernte mit einer Sichel B 3 Längsschnitt durch ein Getreide- korn (Schema) Fruchthülle (Kleie) Kleberschicht Mehlkörper Keimling B 2 Der Aufbau einer Getreideblüte (schematisch) Staubblatt Granne Narbe Hüllspelze Deckspelze Vorspelze Ährchen 84 Die Bedeutung der Nutzpflanzen Menschen sind von Pflanzen abhängig. Nutzpflanzen dienen nicht nur als Nahrung, sondern auch als Futter für die Nutztiere. Aus einigen Nutzpflanzen kann man Arzneien, Gewürze oder Genuss­ mittel herstellen. Wie wurden Wildpflanzen durch Zucht verändert? Nutzpflanzen sind meistens durch Zucht aus Wildpflanzen entstanden. Bei der Zucht wurden einige Merkmale der Pflanzen gezielt verändert. So wurde zum Beispiel der Ertrag durch eine Zunahme der Pflanzen­ größe gesteigert (zB beim Apfel und anderen Obstund Gemüsesorten) oder es wurden die in den Pflanzen enthaltenen Giftund Bitterstoffe verringert. Rüben wurden dadurch erst genießbar. Bei vielen Pflanzen, zB bei Getreide, wurde die Zeit, die eine Pflanze zu ihrer Entwicklung braucht, verkürzt. Die Anzahl der Samen in den Früchten wurde bei manchen Pflanzen, zB Mandarinen oder Weintrauben, verringert. Auch auf Abwechslung durch verschiedene Formen wurde bei der Zucht der Nutzpflanzen Wert gelegt (zB verschiedene Kohlsorten). Getreideanbau Die Samenkörner einiger Wildgräser schätzten die Menschen schon vor etwa 10 000 Jahren. Es handelte sich um die Wildformen der heutigen Getreidesorten . Die Menschen begannen, Gräser durch Aussaat gezielt zu vermehren. Das hatte zur Folge, dass sie zumindest zur Erntezeit zu ihren Feldern zurückkehren mussten. Als Folge wurden die Menschen schließlich sesshaft . Die Getreideernte sah früher ganz anders aus als heute. Feldarbeiter schnitten die Getreidehalme mit kleinen Handsicheln (  B 1 ). Dabei fielen viele Körner auf den Boden. Sie mussten dann mit der Hand auf­ gesammelt werden. Durch Zucht wurden die Wildgräser verändert. Die Körner blieben in der Ähre, wenn die Halme geschnitten wurden. Die geschnittenen Halme wurden zusammengebunden. Anschließend mussten die Körner mit Dreschflegeln aus den Ähren geschlagen werden. Heute wird Getreide in Monokulturen angebaut. Wenn das Getreide reif ist, muss das reife Korn aus den Spelzen gelöst werden (  B 2 ). Das geschieht bei der Ernte mithilfe von Mähdreschern, die die Körner aus den Ähren schlagen (dreschen) und das Stroh zu Ballen binden können. In der Mühle werden die Körner gereinigt. Beim weißen Auszugsmehl wird vor allem die Stärke aus dem Mehl­ körper verwendet (  B 3 ). Man entfernt die Fruchthülle und den Keimling, da dieser schnell ranzig werden kann. Bei Vollkornmehl werden die ballaststoffreichen Fruchthüllen (Kleie), die Kleberschicht und der vitaminreiche Keimling mitgemahlen. Der Keimling hat die Nährstoffe für die ersten Wachstumsvorgänge der Stationenbetrieb ay7a94 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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