Wirtschaft gestalten HAK II, Arbeitsbuch BW

218 3 Produktion Praxis: Produktionslogistik und Fertigung. Ziegel oder Holz, mit oder ohne Keller, Fertigteilhaus oder doch vom Baumeister – das sind die Grundfragen, denen sich ein jeder Hausbauer am Beginn seines Projektes stellen muss. Wer hat nicht schon bei seinen Eltern, bei Freun- den, Nachbarn oder Bekannten bei der Entstehung eines neuen Hauses mithelfen oder zumindest zusehen dür- fen? Auf der Baustelle geht es immer geschäftig zu. Zeit ist hier Geld. Das „Produkt“ Haus erfordert neben den notwenigen finanziellen Mitteln auch noch ein großes Maß an Organisation – eine logistische Herausforderung also. Alle Rohmaterialien wie Ziegel, Holz und Beton müssen zur richtigen Zeit angeliefert werden. Ohne den nötigen Beton für die Errichtung des Kellers können keine Wände mit Ziegeln aufgebaut werden. Doch was tun, wenn bei einem Fertigteilhaus das Dach vor den Wänden angeliefert wird? Auch alle Arbeiter/innen wie Maurer/innen, Installateure/Installateurinnen und Elektriker/innen müssen zur richtigen Zeit vor Ort sein. Der Elektriker kann kaum Kabel verlegen, wenn das Dach noch nicht auf dem Haus ist. Zusätzlich spielen viele externe Faktoren wie die Jahreszeit eine große Rolle. Wenn Sie im Winter die Heizung verlegen und in Betrieb nehmen, könnte das die Rohre durch Gefrieren zerstö- ren. All das und noch viel mehr muss ein Hausbauer beachten, um den Traum von den eigenen vier Wänden Wirklichkeit werden zu lassen. Welche Produktionen gibt es? Bei großen, oft sehr teuren Waren wird auftragsbezogen produziert. Das bedeutet, erst wenn ein Kundenauftrag vorliegt, wird der Auftrag freigegeben und begonnen zu pro- duzieren. Im Gegensatz dazu steht die Lagerfertigung, bei der die Produkte aufgrund von Prognosen geplant und produziert und dann gelagert werden, bis sie der Kunde kauft. Jedes Unternehmen will mit möglichst geringem Aufwand einen hohen Ertrag erzielen. Folgende Kenn- zahlen geben eine Orientierung, ob dies auch gelingt: ÚÚ Qualität: Wie viele ausgelieferte Aufträge haben Qualitätsmängel? Bei wie vielen passt die Qualität? ÚÚ Lieferzeit: Dauer von der Bestellung des Kunden bis zur Auslieferung ÚÚ Termintreue: Anzahl der termingerecht ausgelieferten Aufträge im Verhältnis zu allen Aufträgen Beschaffung Rohstoffe, Waren Produktion Halb- und Fertigprodukte Vertrieb Fertig- produkte Planung Ressourcen Vorgehensweise Steuerung Lieferanten Kunden Entsorgung Verpackungen, Abfall, Produkte etc. Logistikbereiche und ihre Zusammenhänge Produktion: Die Produktion eines Unternehmens ist mit dem Bau eines Hauses gut vergleichbar. Grundsätzlich werden in der Produktion eines Unternehmens Tätigkeiten ausgeführt, die das Ziel haben, den Wert von etwas (also den Wert der Produkte) zu steigern. Als betriebliche Tätigkeiten werden die Herstel- lung von Gütern oder Dienstleistungen in einem Unternehmen durch den Einsatz von Material, Maschinen und menschlicher Arbeitsleistung bezeichnet. Beispielsweise geht in einer Tischlerei Holz ein und wird durch den Tischler, seine Werkzeuge und zusätzliche Materialien (z. B. Leim, Schrau- ben …) so bearbeitet, dass am Ende ein Kleiderschrank entsteht. Der Wert des Holzes wurde also gesteigert – Wertschöpfung – ein Möbelstück ist entstanden. Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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