Wirtschaft gestalten HAK II, Arbeitsbuch BW

246 3 Die vielen Gesichter des Handels Handelsbetriebe treten in ganz vielen unterschiedlichen Betriebsformen am Markt auf. Vom ganz kleinen Spezialgeschäft bis zum riesigen Einkaufszentrum ist dabei alles vertreten. Manche verkaufen direkt an Konsumentinnen und Konsumenten, andere nur an Wiederverkäufer. Von manchen Unterneh- men muss man sich die Waren aus dem Geschäft oder aus dem Lager abholen, andere schicken einem die Waren zu und verfügen häufig über gar kein eigenes Geschäft. Auf einige der wichtigsten Möglich- keiten, Handelsunternehmen in verschiedene Betriebsformen zu untergliedern, soll jetzt genauer ein- gegangen werden. Betriebsformen im Handel Unterscheidungsmerkmal Beispiele nach dem Kundenkreis ÚÚ Einzelhandelsunternehmen verkaufen direkt an Endver- braucher (Konsumentinnen und Konsumenten; B2C). ÚÚ Großhandelsunternehmen kaufen große Mengen von Herstellern und verkaufen kleinere Mengen an Einzel- händler oder andere Großhandelsunternehmen (B2B). ÚÚ Manche Unternehmen treten am Markt sowohl als Einzel- als auch als Großhändler auf. nach der Zusammensetzung des Sortiments Unterscheidungskriterium ist dabei einerseits die Sorti- mentsbreite (wie viele unterschiedliche Produktgruppen gibt es) und andererseits die Sortimentstiefe (wie viele Aus- führungen gibt es innerhalb der einzelnen Produktgruppen). Spezialgeschäfte, wie z.B. eine Schokothek, weisen eine sehr hohe Sortimentstiefe auf. Bei Diskontern wie Hofer ist die Sortimentsbreite hoch, dafür gibt es nicht so viele unter- schiedliche Produkte in den einzelnen Produktgruppen. Wenn man das richtige Produkt hat, kann man auch nur mit einem einzigen Produkt erfolgreich sein – dies ist z.B. bei der Teekampagne der Fall. Hier kann ausschließlich eine bestimmte Teesorte bestellt werden. nach der Vertriebsform ÚÚ Handelsunternehmen mit einem fixen Standort (stationä- rer Handel): Besonders beliebt sind hier Einkaufsstraßen und Einkaufszentren. ÚÚ Handelsunternehmen ohne fixen Standort (ambulanter Handel): Dazu zählen z.B. Marktfahrer. ÚÚ Mischform E-Commerce : Hier treffen sich Käufer und Verkäufer im Internet und die Ware wird zugeschickt. Webshops sind die Nachfolger der traditionellen Ver­ sandhändler. nach der Verkaufsfläche Handelsunternehmen können auch über die vorhandene Verkaufsfläche unterschieden werden. So gibt es z.B. für den Lebensmitteleinzelhandel folgende Größenkategorien: ÚÚ bis 250 ​m​ 2 ​Verkaufsfläche: kleines Geschäft ÚÚ bis 500 ​m​ 2 ​Verkaufsfläche: großes Geschäft ÚÚ bis 1 000 ​m​ 2 ​Verkaufsfläche: Supermarkt ÚÚ ab 1 000 ​m​ 2 ​Verkaufsfläche: Verbrauchermärkte Verbraucherrmärkte haben eine Verkaufsfläche von 1 000 ​m​ 2 ​ bis 5000 ​m​ 2 ​und bieten dort bis zu 50000 verschiedene Artikel an. Fachmärkte (z.B. Baumärkte oder Elektronikmärk- te) verfügen oft über eine Verkaufsfläche von mehr als 10000 ​m​ 2 ​. Einzelhandel Großhandel Sortimentbreite Sortimenttiefe Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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