Wirtschaft gestalten HAK II, Arbeitsbuch BW
252 Praxis: Von der Artikelanlage ins Regal Für Kundinnen und Kunden ist es eine ganz einfache Sache: Man geht im Supermarkt zum Regal, nimmt sich den Artikel, legt ihn in den Einkaufswagen, geht zur Kasse und bezahlt. Im Vorfeld ist aber eine Vielzahl an Schritten erforderlich, damit das Produkt überhaupt im Regal landet. Dieser Prozess soll jetzt kurz dargestellt werden. Wenn ein Großhändler wie die KASTNER Gruppe einen neuen Artikel ins Sortiment aufnimmt, muss dieser zuerst einmal im Warenwirtschaftssystem (WWS) angelegt werden. Der Lieferant füllt zu diesem Zweck einen Artikelpass mit den notwendigen Informationen aus. Dann wird der Artikel tatsächlich angelegt und erhält eine Arti- kelnummer. ImWWS angelegte Artikel können jetzt beim Lieferanten oder Produzenten bestellt werden . Dies kann telefonisch, per Fax oder mittels elektronischem Datenaustausch (EDI) erfolgen. Die Ware wird entweder vom Lieferanten selbst oder von einer Spedition geliefert. Manchmal wird die Ware auch mit einem Firmen-Lkw der KASTNER Gruppe abge- holt (dadurch werden Leerfahrten vermindert). Menge und Qualität (z.B. Haltbar- keitsdauer) werden beim Wareneingang mit Hilfe eines Funkscanners überprüft und die Ware wird eingebucht. Somit scheint sie jetzt auch in der Lagerbuchhaltung auf. Werden hier Abweichungen zur Bestellung festgestellt, wird der Lieferant dar- über sofort informiert und die Abweichung am Lieferschein des Lieferanten doku- mentiert. Für die eingelangten Artikel gibt es auf der Ebene, aus der die Waren für die Kunden entnommen werden (Kommissionsebene), fixe Lagerplätze. Darüber befindet sich die „Reservezone“. Hier wird eine chaotische Lagerhaltung eingesetzt. Die Bestellungen können telefonisch, per Fax, mittels elektronischem Datenaus- tausch oder über den KASTNERWebshop erfolgen. Eine eingehende Bestellung wird an das Lagerleitsystem weitergeleitet. Hier besteht eine Schnittstelle mit dem Fuhr- parkmanagementsystem , das zur Optimierung der Tourenplanung eingesetzt wird. Mitarbeiter/innen im Lager stellen die Ware zusammen (= Kommis sionierung ). Mit Funkscannern wird der Strichcode am Artikel einge- scannt damit es zu keinen Verwechslungen kommt und die Menge, die auf der Bestellung angegeben ist, bestätigt. Gleichzeitig wird elektro- nisch die Haltbarkeit der Ware überprüft. Erstellung von Lieferschein und Rechnung Die Ware wird auf Rollbehältern für die Auslieferung bereitgestellt . Die Waren werden mittels Firmen-Lkw an die Kundinnen und Kunden (Märkte) aus- geliefert. Dabei kommt eine optimierte Routenplanung zum Einsatz. Diese berück- sichtigt sowohl Lieferrestriktionen (z.B. Zufahrt nur mit Klein-Lkw möglich, Zufahrt nur ohne Anhänger möglich, Ware muss vom Rollbehälter abgeladen werden) als auch Lieferzeitfenster. Diese ergeben sich z.B. durch die Lage in einer Fußgänger- zone, durch das Verbot von Nachtanlieferung (Anrainerschutz) oder auf Grund von Wünschen der Kundinnen und Kunden (z.B. Anlieferung nur zwischen 8.00 Uhr und 10.00 Uhr bzw. 14.00 Uhr und 16.00 Uhr, um das Mittagsgeschäft nicht zu stören). Die Ware wird an die Kundinnen und Kunden übergeben , dort eingelagert und landet schließlich im Regal . Artikelanlage Bestellung beim Liefranten bzw. Produ- zenten Übergabe an die Kundin/ den Kunden Auslieferung mittels Firmen-LKW Bereitstellung zur Auslieferung Erstellung von Lieferschein und Rechnung Zusammen- stellung der Waren Weiterleitung der Bestellung ans Lagerleit- system Bestellung von einer Kundin/ einem Kunden Einlagerung der Ware Wareneingang bei der KASTNER Gruppe Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv
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