Wirtschaft gestalten HAK II, Arbeitsbuch BW
254 5 Die Zukunft des Handels Um die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden befriedigen zu können, sind im Handel laufend Inno- vationen gefragt. Geschäftsmodelle, die vor 20 Jahren erfolgreich waren, können in der heutigen Zeit kaummehr bestehen. Entwicklungen gibt es in den unterschiedlichsten Bereichen, von der Sortiments- gestaltung bis zum Einsatz von Informationstechnologien. Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Trends im Handel. Trends bei Betriebsformen und Sortiment Die Zahl der Geschäfte geht generell zurück. Marktanteile können nur mehr gewonnen werden, wenn Konkur- renten vom Markt gedrängt werden. In manchen Bereichen beherr- schen wenige Unternehmen den Markt. So liegt der Marktanteil von REWE und SPAR derzeit bei ca. 65%. Die Verkaufsflächen wachsen nicht mehr so schnell. Aufgrund der geänderten Lebensgewohnheiten in den Städten (kleinere Haushalte, täg- licher Einkauf) werden die Sortimente angepasst. Produkte mit einem höheren Bequem- lichkeitsfaktor (sofortiger Verzehr, leichte Zubereitung) werden in kleineren Verpackungs- größen angeboten. Viele Hersteller (v.a. von Markenartikeln) eröffnen eigene Shops und werden somit zu Händ- lern. Gleichzeitig steigt der Anteil der Eigenmarken. Dabei handelt es sich um Produkte, die im Auftrag von Handelsunternehmen hergestellt und exklusiv bei diesem Handelsunternehmen unter einer eigenen Marke vertrieben werden. Mit Eigenmarken können höhere Spannen er- zielt werden. Gleichzeitig kann man sich mit Eigenmarken von den Konkurrenten abgrenzen und die Kundenbindung erhöhen. Handelsunternehmen nutzen generell immer mehr Absatzkanäle ( Multi-Channel-Konzepte ). Dabei wird neben dem stationären Handel auch auf On- line-Shopping gesetzt. Waren können dabei z.B. online bestellt und im Geschäft abgeholt werden. Immer mehr Dienstleistungen werden in Einzelhandelskonzepte integriert. Der Lebensmittelhandel übernimmt Funktionen der Post, in Parfümerien werden Kosmetikbehandlungen angeboten, Mietangebote im Sportartikelhan- del werden weiter ausgedehnt. Trends bei der Kommunikation mit Kundinnen und Kunden Klassische Werbung (Flugblätter, Propsekte) wird an Bedeutung verlieren. Über Social Media können die Kundinnen und Kunden mit geringeren Streuverlusten besser erreicht werden. Über Apps, die auf Smartphones oder Tablets instal- liert sind, können Kundinnen und Kunden besser über Aktionen informiert und an das Unterneh- men gebunden werden. Kundenkarten werden auch in Zukunft eine große Rolle für die Handels- unternehmen spielen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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