Wirtschaft gestalten HLW II, Arbeitsbuch BW
241 Ideen auf den Markt bringen – Leistungserstellung und Marketing ARBEITSAUFGABE 25: Den elektronischen Vertrieb erklären a) Welche Güter eignen sich besonders gut für den Online-Handel? b) Welche Varianten für Online-Handel bestehen? Nennen Sie je einen Vor- und Nachteil. c) Im Internet gibt es eigentlich keine Landesgrenzen. Welche Grenzen gibt es schon? Welchen Herausforderungen müssen sich Anbieter/innen stellen? Nennen Sie drei Überlegungen und machen Sie Vorschläge, wie die Herausforderungen bewältigt werden können. Internet revolutioniert dieVertriebsmöglichkeiten Die weiter wachsendeVerbrei- tung des Internets verändert viele Vertriebswege, manche Branchen werden geradezu umgekrempelt. Die Verkaufs umsätze im Internet wachsen weiter stark. Fast 15% aller Urlaubsreisen werden in Ös- terreich online gekauft, im Non-Food-Einzelhandel wer- den jährlich mehr als 600 Mio. Euro umgesetzt. Online-Handel bietet Chancen Der große Vorteil des Online- Handels für Anbieter sind die relativ niedrigen Einstiegskos- ten in eine Internetpräsenz – vor allem imVerhältnis zu den häufig viel teureren Ladenge- schäften. Häufig bietet die Webshop Software auch eine Verwaltung derArtikelbestän- de und der Auftragseingänge, was vor allem eine Erleichte- rung bei einer großen Zahl kleiner Geschäfte bedeutet. Durch die Reduktion der Zwi- schenhändler können viele Hersteller ihre Gewinnspanne steigern. Für die Kunden und Kundin- nen hat dieser Vertriebsweg gleich mehrere Vorteile. Der Wegfall von Zwischenhänd- lern senkt die Preise (weniger Zwischenhändler = weniger Unternehmen, die Gewinn aufschlagen). Und da keine teure Miete gezahlt wird und kaumAnschaffungen zu finan- zieren sind, sieht auch die Kostenseite der Kalkulation günstiger aus. Zudem hat der Kunde/die Kundin denVorteil, dass im Internet Produktin formationen schnell auffind- bar sind. Viele Händler sind nur einen Mausklick vonein- ander entfernt, sodass sich der Kunde bzw. die Kundin den günstigsten Preis einfach und unabhängig von Ladenöff- nungszeiten heraussuchen kann. Nicht zu vergessen: Die Konsumenten werden bei ih- ren Einkäufen innerhalb der EU gesetzlich geschützt (z. B. durch das E-Commerce-Ge- setz und die E-Commerce- Richtlinie). So haben Kunden und Kundinnen die Möglich- keit, Einkäufe – unter be- stimmten Bedingungen – kos- tenlos an den Verkäufer zurückzusenden. Varianten des elektronischen Vertriebs Beim Aufbau eines Online- Handels kann sich ein Unter- nehmer entscheiden, ob er ei- nen eigenenWebshop eröffnet, was vergleichbar wäre mit ei- nem eigenen Ladengeschäft im Internet, oder ob er an ei- nem elektronischen Markt- platz (EMP) teilnimmt. Markt- plätze werden von Dritten angeboten und sind quasi mit einem Geschäft in einem Ein- kaufszentrum vergleichbar, in das man sich einmietet. Ein Marktplatz bietet ein paar Dienstleistungen und eine hö- here Präsenz von Kunden als auf einer eigenen Internet- Website.Virtuelle Marktplätze können enthalten: einfache Webshops, Versteigerungen (Internetauktionen), Aus- schreibungen (d. h. den Down- load und Upload von Aus- schreibungsunterlagen). Je nach Marktteilnehmer gibt es Marktplätze für Unterneh- men und Endkunden (Busi- ness-to-Consumer: B2C), Un- ternehmen untereinander (Business-to-Business: B2B) oder Unternehmen und öf- fentliche Einrichtungen (Busi- ness-to-Public Authorities: B2A).Weltweit gibt es mehre- re tausend elektronische Marktplätze. Virtuelle Markt- plätze sind besonders im B2B- und C2C-Bereich populär. Ein prominentes Beispiel aus dem C2C-Bereich ist eBay. Einige elektronische Marktplätze fin- den sich in der Automo- bilbranche für B2B. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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